Labrador Retriever und Fahrradfahren – mit dem sportlichen Hund seine Runden ziehen und für genug Bewegung sorgen.
Fahrrad fahren mit dem Labrador Anleitung und Tipps
Viele Hunde, auch der Labrador, eignen sich sehr gut dazu, neben dem Fahrrad herzulaufen. Gerade bei Labrador Retrievern, die vor Energie strotzen und bei denen man selbst mit Gassi gehen kaum mithalten kann, bietet sich das Fahrradfahren natürlich an, um den Hund genug Bewegung zu verschaffen. Mit dem Hund Fahrrad zu fahren ist schließlich eine tolle Beschäftigung für beide, Mensch und Hund.
Aber Achtung: Fahrrad fahren ist kein Ersatz für eine sinnvolle Beschäftigung des Hundes. Und gerade im Sommer solltest Du vorsichtig an die Sache heran gehen, denn dann kann neben dem Fahrrad herhecheln für den Hund schnell zur Qual werden!
Die meisten Tipps hier gelten natürlich auch für alle anderen Hunde. Zu Beginn einige allgemeine Tipps zum Fahrradfahren mit Vierbeiner und am Ende ein kleiner Trainingsplan.
Ab wann darf der Labrador neben dem Fahrrad herlaufen?
Mit dem Fahrradtraining kann man beim Labrador im Alter von etwa zwölf bis 15 Monaten beginnen. Der Labrador sollte zuvor alle Vorsorgeuntersuchungen hinter sich haben und natürlich keine gesundheitlichen Probleme haben. Herz, Kreislauf, Atmung müssen dafür in Ordnung sein. Insbesondere Hüftprobleme sind ein No-Go, wenn es um das neben dem Fahrrad her laufen geht. Und natürlich sollte der Labrador die Grundkommandos kennen, vor allem eben auch das zu Fuß laufen an der Seite des Herrchens oder Frauchen bereits gut beherrschen. Mag es noch auf der grünen Wiese amüsant sein, wenn der Hund nicht richtig an der Seite her läuft, kann das beim Fahrradfahren doch zu der einen oder anderen Panne führen, die man dann doch nicht so gerne hätte. Und die vor allem für Hund oder Fahrer gefährlich werden können.
Auf welcher Seite läuft der Hund beim Fahrradfahren?
Normalerweise läuft der Hund ja links beim Gassi gehen. Beim Fahrradfahren ist es allerdings genau andersrum, dann läuft der Hund auf der rechten Seite, die ja im Regelfall dem Straßenverkehr abgewandt ist. So hat man zwischen Hund und Autos immer noch das Fahrrad (und die Hoffnung, dass Autofahrer Fahrräder eher sehen als Hunde). Da man bis zum 15. Monat auch dem Labrador schon beigebracht haben sollte, auf der linken Seite Fuß zu laufen und zwar mit dem Kommando oder Signal Fuß benutzt man beim Fahrradfahren ein anderes Signalwort. Beispielsweise Rad. Rechts als Signal wäre nicht geeignet, denn mit rechts und links wollen wir ihm ja später Richtungsänderungen mitteilen. Nach einigen Übungslektionen weiß der Labi dann, dass Rad bedeutet, sich nun auf die rechte Seite zu begeben.
Wie wird die Hundeleine gehalten?
Am Anfang niemals die Hundeleine an Lenker oder an anderen Stellen des Fahrrades festbinden. Und auch nicht am eigenen Körper. Vor allem nicht, wenn der Labrador noch keine Übung hat beim neben dem Fahrrad herlaufen. Gerade Labradore aus der Showlinie, die ja auch gut über 35 Kilogramm schwer werden können, bleiben vielleicht mal stehen und stoppen dann das Fahrrad (oder nur den Halter und das Fahrrad fährt weiter, oder das Fahrrad und der Halter fliegt entsprechend). Am besten das Ende der Hundeleine (hier ist eine normale Leine der Rollleine klar vorzuziehen) zwischen Hand und Lenker klemmen. Wenn nun etwas ist, kann man die Leine schnell loslassen.
Wie schnell darf man mit Hund Fahrradfahren?
Das Tempo beim Fahrradfahren mit Hund gibt der Vierbeiner vor. Man sollte sich stets mit der Fahrtgeschwindigkeit nach dem Labrador richten. Spätestens wenn der Hund nicht mehr ruhig trabend neben einem her läuft sondern ins Galopp verfällt, ist man auf jeden Fall zu schnell und sollte einen Gang herunter schalten.
Wie gut ist der Labrador neben dem Fahrrad?
Bei der Frage wie gut der Labrador neben dem Fahrrad herlaufen kann, kommen auch wieder die beiden verschiedenen Zuchtlinien (Arbeitslinie und Showlinie) zur Geltung. Während ein Labrador aus der Arbeitslinie ausdauernder ist, ist ein Labi aus der Showlinie eben nicht ganz so ausdauernd und daher oftmals auch schneller am Hecheln. Gerade die Hunde aus der Show-Linie haben einen kompakten Körperbau. Sie sind also weder besonders tolle Langstreckenläufer noch wirklich rasante Sprinter. Aber egal ob Showlinie oder Arbeitslinie, mit beiden Labradorzüchtungen sollte man das Training am Fahrrad langsam beginnen und auch nur langsam steigern. Das gilt insbesondere, wenn der Hund angeleint neben dem Fahrrad herlaufen muss (was am Anfang auch zu empfehlen ist). Fährt man aber durch eine Gegend, in der man wirklich den Hund ableinen kann und keine Gefahr droht, dann kann der Labi sein Tempo selbst bestimmen. In diesem Fall kann man auch durchaus längere Strecken in Angriff nehmen. Allerdings sollte einem klar sein, dass gerade der Labrador dann auch mal stehen bleiben wird, um hier zu schnüffeln und da zu schnüffeln.
Vorausschauendes Fahren ist mit Hund Pflicht
Wer seinen Hund neben dem Fahrrad herlaufen lässt, muss noch vorausschauender fahren als sonst. Der Weg muss schließlich nun für zwei reichen. Und man sollte, gerade am Anfang, bedenken, dass so ein Hund auch zu unpassenden Gelegenheiten stehen bleiben könnte. Und wenn man Hund, Katze, Kaninchen oder ähnliches sieht, dann heißt es beim Fahrradfahren extra aufpassen. Aber ein gutes hat das Fahrrad ja, man selbst hat immer noch einen besseren Überblick und Ausblick als der daneben herlaufende Hund.
Man selbst sollte auch nicht unterschätzen, dass mit dem Hund zu fahren auch ein deutliches mehr an Konzentration bedeutet. Man muss nicht nur auf den Verkehr achten und selbst in Bewegung bleiben, sondern eben auch seinen Hund im Auge haben und die zusätzlichen Ablenkungsquellen und Gefahrenquellen für einen Hund auf dem eigenen Radar haben.
Wer ungeübt ist, auch was das Fahrradfahren betrifft, sollte daher erst einmal eine Strecke wählen, auf der zumindest der Punkt Verkehr und Autos wegfällt. Dabei könnte sich ein Wald anbieten, allerdings ist hier natürlich zusätzlich Vorsicht geboten, wenn der eigene Hund einen ausgeprägten Jagdtrieb besitzt.
Sich vom Hund auf dem Fahrrad ziehen lassen
Das ist natürlich sehr verführerisch, aber nur etwas für Geübte mit trainierten ausdauernden Hunden: Sich am Berg vom Hund ziehen zu lassen. Auf gar keinen Fall darf der Labrador dabei ein Halsband tragen. Am besten geeignet wäre dafür ein spezielles Zuggeschirr. Wer so etwas nicht hat und wer sich eher mal zwei Meter ziehen lässt, kann das auch mit dem normalen Brustgeschirr machen. Aber das ist wirklich nur für ganz kurze Strecken geeignet, im kurzen Meterbereich, schließlich ist ein Labrador auch kein Schlittenhund.
Wenn man selbst natürlich 100 Kilogramm oder mehr auf die Waage bringt und einen 20 Kilogramm Labradorhund hat, der dazu noch ein Junghund ist, sollte man das schleppen lassen natürlich ganz vermeiden! Das ist dann bereits Tierquälerei.
Fahrrad fahren nur mit einem gesundem Hund
Fahrrad fahren funktioniert nur mit einem gesunden Hund. Hat der Hund irgendwelche Probleme beim normalen Laufen, Treppe steigen oder wird schnell kurzatmig, dann lieber auf das Zweirad in Verbindung mit dem Vierbeiner verzichten oder mindestens Rücksprache mit dem Tierarzt halten (Labrador und seine Erbkrankheiten). Selbst wenn man schon mit den Hund längere Strecken gelaufen ist, sollte man nicht denken, dass er nun ohne Übung eine Stunde neben dem Rad hertrabben kann. Also mit kurzen Strecken beginnen. Kurze Touren mit einem sehr gemütlichem Tempo, so dass sich der Hund auch an das neue Kommando Rad und der rechten Seite gewöhnen kann.
Gerade am Anfang heißt es einen Tag eine kurze Strecke fahren, am nächsten Tag Pause vom Fahrradfahren für den Hund. Und dann ist man selbst gefordert, man muss seinen Hund beobachten. Hat er vielleicht Muskelkater? Wenn ja, dann unbedingt mit der nächsten Tour etwas warten. Und dann eine kürzere Strecke wählen, um den Hund nicht noch einmal zu überfordern.
Achtung: Hat der Labrador Hüftdysplasie, und auch nur eine ganz leichte, sollte sehr genau überlegt werden, ob das das Richtige für den Hund ist.
Was beim Labrador & Fahrrad noch zu beachten ist
Labrador Retriever gehören zu den größeren Hunden und diese neigen nun mal dazu auch Probleme mit den Gelenken zu bekommen. Schließlich haben sie auch etwas mehr an Körpergewicht, das auf die Gelenke drückt als ihre kleinen vierbeinigen Kollegen. Daher gilt beim Labrador: Lange Strecken im Galopp neben dem Fahrrad sind tabu. Kurze Sprints auf weichen Wegen sind ok, niemals aber den Hund ins Galopp gehen lassen, wenn man auf Asphalt unterwegs ist. Das ist Gift für die Gelenke. Egal auf welcher Strecke man gefahren bzw. der Hund gelaufen ist, nach (und ruhig auch während) der Fahrradtour, sollte man die Hundeballen des Hundes untersuchen.
Und im Sommer gilt, für alle Hunderassen: Natürlich nicht in der prallen Mittagshitze fahren sondern eher morgens oder abends. Und da man das Fahrrad ja eh dabei hat, passt sicherlich noch eine Schüssel und eine Wasserflasche mit ins Gepäck.
Fehler vermeiden beim Fahrradfahren mit Hund
- Kleine kurzbeinige Hunde, Hunde mit langen Rücken, Hunde mit verkürzten Schnauzen (Atemprobleme) sollte nicht am Fahrrad laufen.
- Das Wachstum sollte abgeschlossen sein. Welpen und Junghunde gehören nicht ans Fahrrad.
- Bitte kein normales Halsband oder womöglich einen Würger nehmen.
- Nur gesunde Hunde am Fahrrad laufen lassen.
- Bei großer Hitze auf Fahrradausflüge verzichten.
Ausrüstung und Zubehör für das Fahrradfahren mit Hund
Wichtig: Brustgeschirr statt normales Halsband
Gerade wenn der Hund an der Leine neben dem Fahrrad herlaufen soll, ist ein gut sitzendes, breites und am besten auch gepolstertes Brustgeschirr unbedingt einem Halsband vorzuziehen. Gerade bei plötzlichen Stopps vermeidet man so den unerwünschten heftigen Ruck am Hals seines Vierbeiners. Gerade wenn das Brustgeschirr neu ist, sollte man es nicht nur anlegen und wieder abmachen, sondern gerade nach einer längeren Fahrt auch den Hund untersuchen, ob er womöglich kleine Scheuerstellen durch das Geschirr hat. Dann kann man auch gleich die Pfotenballen des Hundes kontrollieren, ob diese die Tour gut überstanden haben.
Leine und Springer
Eine normale Leine, die man gut in der Hand halten kann, gerne auch etwas breiter, dass andere Verkehrsteilnehmer gleich sehen, dass eine Verbindung zwischen Hund und Fahrrad besteht.
Anfänger halten die Hundeleine in der Hand. Später, vor allem wenn der Hund sich neben dem Fahrrad bewährt hat, spricht dann nichts mehr gegen Bauchgurt mit flexibler Joggingleine oder einem Springer am Fahrrad.
Beim Bauchgurt besteht allerdings gerade wegen der flexiblen Joggingleine die Gefahr, dass die Leine in die Räder kommt. Dafür ist der Hund aber recht schnell an und abgeleint und man hat mehr Freiraum.
Der Springer ist ein Stahlrohr, das am Rahmen des Fahrrades befestigt wird. Bestandteil des Springers ist eine Zugfeder aus Stahl, die ruckartiges Ziehen vom Hund auch ausgleicht. Der Hund wird mit einer eher kurzen Leine an diesem Springer befestigt. Anders als bei der flexiblen Joggingleine hat er weniger Spielraum. Wenn sich die Leine an einem Hindernis verfängt, löst beim Springer der Sicherungsring aus. Bei der Joggingleine am Bauch muss man dann selbst schauen, dass man trennen kann.
Eine Flexileine oder Rollleine sollten beim Fahrradfahren nicht benutzt werden. Zum einen wegen dem Verletzungsrisiko, wenn sich die Leine irgendwo – womöglich im Fahrrad – verheddert. Und auch aus einem weit trivialeren Grund: Muss man die Rollleine mit ihrem Kasten fallen lassen, könnte sich der Hund erschrecken. Er wird weglaufen, den Rollkasten hinter sich herziehen, sich weiter erschrecken usw.
Weiteres wichtiges Zubehör
Bei längeren Strecken: Unbedingt Wassernapf und Wasserflasche.
Wenn die Gefahr besteht, dass es spät wird, oder man morgens früh bei schlechtem Licht unterwegs ist, dann wäre eine optische Sicherung des Hundes sehr empfehlenswert: Eine entsprechende Sicherheitsweste oder ein gut reflektierendes Halsband bzw. Reflektoren.
Was es zu vermeiden gilt
Ruckartige Bewegungen bzw. ruckartiges Stoppen des Hundes. Auch wenn der Hund – wie es sein sollte – ein Brustgeschirr trägt, ist dies doch eine Belastung für die Wirbelsäule.
Training Fahrradfahren mit Hund
Egal ob Hund oder Labrador, das Training ist das gleiche. Schritt für Schritt Anleitung.
Training 1 Gewöhnung an das Fahrrad
Schritt 1: Wer plant Hund und Fahrrad fahren zu verbinden, kann bereits mit dem Welpen und dem Junghund mit dem Training beginnen. So kann man den Hund schon mal an den Anblick des Fahrrades und seine Geräusche gewöhnen, man kann selbst dem Hund eine Runde vorfahren und alles eben tun, damit der Hund beim Anblick eines Fahrrades ruhig und gelassen bleibt, natürlich kann man den Anblick des Drahtesels sehr positiv verstärken, in dem man das Ganze auch gleich mit entsprechenden Leckerchen verbindet, wenn der Hund sich heran traut. Vielleicht kann man sogar mal ein paar Meter sein Fahrrad schieben und den Hund dabei an der Leine auf der anderen Seite mitlaufen lassen. Aber wohl gemerkt: SCHIEBEN! Das richtige Training beginnt erst, wenn der Hund zwölf bis 15 Monate alt ist. Alles vorher wäre gerade für Labradore zu früh. Bei diesem ersten Training geht es nur darum, dass sich der Hund an das Fahrrad gewöhnt und nicht womöglich anbellt oder davor erschreckt. Es sollten auch keine riesigen Übungslektionen werden, es gilt einfach nur, den Hund an das Fahrrad zu gewöhnen, mehr nicht. Zwei, drei Minuten, zwei, drei Meter, das reicht für den Anfang.
Hund soll rechts laufen
Schritt 2: Man schiebe nun das Fahrrad links von sich und lässt den Hund rechts laufen. Statt Fuß zu sagen, was ja links wäre, sagt man zum Beispiel Rad. Für das rechts vom Fahrrad laufen gibt es natürlich eine entsprechende Belohnung. Dabei sollte der Hund auch schon seine Fahrradkleidung tragen, um sich auch daran zu gewöhnen, also sein gut sitzendes Brustgeschirr. Wenn der Hund den Befehl Rad mit rechts laufen verbindet und alles gut und ruhig klappt, dann kann man zum nächsten Schritt übergehen.
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Hund läuft langsam neben dem Fahrrad
Schritt 3: Der nächste Trainingsschritt sollte auf einem ruhigen Gelände ohne Verkehr und vor allem Ablenkung für den Hund durchgeführt werden. Vor allem sollte kein Verkehr sein, damit man sich selbst mehr auf den Hund konzentrieren kann. Leckerchen greifbar deponieren, Hund NICHT an die Leine nehmen und langsam, ganz langsam losfahren. Den Befehl, in diesem Fall Rad geben und wenn der Hund rechts läuft, Belohnung geben. In diesem Fall am besten vor ihm auf den Boden werfen aber nicht vor das Fahrrad und so langsam fahren, dass der Hund sich diese auch schnappen kann und die Chance hat weiterzulaufen, um wieder rechts aufzutauchen und sich die nächste Belohnung abzuholen. Keine Wunder erwarten, das ist sicherlich für einen selbst am Anfang ähnlich schwierig wie für den Vierbeiner. Wichtig ist das Leckerchen so zu werfen, dass der Hund es für das rechts laufen vom Rad bekommt, aber es nicht vor die Fahrstrecke zu werfen, dann könnte sich der Hund angewöhnen, vorzupreschen.
Bei diesem Training kann es auch Hilfreich sein, eine sportliche Hilfsperson mit dabei zu haben. Diese Zweitperson kann auch den Hund mit der Leine sichern, wenn die Gegend zwar ruhig aber nicht vollkommen leer ist. Auch kann das Leckerchen für das rechts auftauchen am Fahrrad dann von der Hilfsperson geworfen werden.
Hund läuft ohne Hilfe neben dem Fahrrad
Schritt 4: Mit Begeisterung hört der Hund nun den Befehl Rad und taucht auch sofort rechts auf. Nun kann man selbst das Leckerchen vom Fahrrad aus geben. Sitzt das ganze wirklich gut, dann erst sollte man selbst den Hund dabei auch an der Leine halten. Klappt das auch gut, kann man auch mal etwas schneller als Schritt fahren und auf die zweite Person verzichten.
Erster ganz kleiner Ausflug Fahrrad mit Hund
Schritt 5: Ist man an einer sehr ruhigen Stelle schon ein paar Runden mit Hund gefahren und hat diesen auch immer belohnt, wenn er brav rechts neben her gelaufen ist und hat man sich vor allem selbst dran gewöhnt, aufs Fahrradfahren und den Hund zu achten, dann kann man seine ersten, kurzen Ausflüge, in etwas belebteres Gebiet unternehmen. Gut wäre, wenn man diese Strecke, sie sollte wirklich nicht lang sein, selbst auch schon gut kennt und selbst auch mit dem Fahrrad abgefahren ist. So weiß man vorausschauend schon die Stellen, wo es kniffliger werden könnte. Hat man dann das erste Mal den Hund dabei, muss man sich zwar immer noch auf die Umwelt und den Verkehr konzentrieren, man wird aber nicht so leicht überrascht.
Aber immer vorsichtig und langsam fahren, gerade am Anfang, wenn es noch ungewohnt ist auf Verkehr UND Hund zu achten. Der Hund sollte beim neben her laufen, nicht nach rechts und links gucken, sondern konzentriert dorthin blicken, wo er selbst hin laufen soll. Wenn möglich dieses konzentrierte rechtslaufen auch immer wieder mit dem entsprechendem Befehl (Rad) hervorheben und ruhig immer noch mit Leckerchens belohnen. Wird der Hund unkonzentriert, dann lieber die Übung pausieren und erst weiter machen, wenn der Hund wieder ganz mit dabei sein kann.
Langsam steigern Tempo Wechsel üben Halten üben
Schritt 6: Klappt das auch alles wie gewünscht, dann kann man nun langsam die Länge der Strecke und auch das Tempo zur Übung variieren. Aber immer daran denken: Der Hund gibt im Zweifelsfall immer das Tempo vor. Und immer an den Rückweg denken, den man selbst und damit natürlich auch der Vierbeiner vor sich hat.
Weitere Befehle beim Fahrradfahren mit Hund
Und wenn man es nicht so oder so schon beim normalen Gassi gehen mit drin hat, sollte man seinen Hund beim Fahrradfahrtraining auch gleich an rechts und links als Richtungsangabe gewöhnen. Das ist spätestens dann hilfreich, wenn man den Hund auch ohne Leine beim Fahrradfahren mit dabei hat. Genauso gilt es bereits von Schritt 2 an, bestimmte hilfreiche Befehle mit einzubauen. So muss der Hund ja schließlich auch wissen, wann man selbst stoppen muss, um selbst stoppen zu können. Und wenn man stoppt, sollte der Hund natürlich das gleich auch mit Sitz verknüpfen können.
Ein hilfreicher Befehl für den Tempowechsel wäre zum Beispiel langsam.
Wichtig Pausen machen für den Hund
Und natürlich wäre da auch die Pause. Schließlich muss ein Hund auch mal schnüffeln und auch pinkeln dürfen. Und wenn man von Anfang an, Pausen ankündigt und macht, weiß der Hund, dass er noch zum Schnüffeln kommt, auch wenn er gerade konzentriert neben dem Fahrrad herlaufen soll.
Wie bei allen anderen Erziehungseinheiten, Trainings, Übungen für Hunde, sollte man immer dran denken, das üben nicht zu übertreiben. Wird der Hund unkonzentriert, die Übung am besten mit einem Erfolgserlebnis für ihn (und übende Person) abbrechen. Den Hund zur Ruhe kommen lassen und lieber etwas später noch einmal neu beginnen.
Labrador Zeit geben
Und ganz wichtig, egal ob Labrador oder andere Hunderasse: Einige Hunde lernen schneller, andere langsamer. Hauptsache ist, dass man nicht aufgibt und gibt dem Hund die Möglichkeit sich zu diese ganz besondere Bewegung zu gewöhnen. Einige Hunde haben gar kein Problem mit dem Fahrrad an sich, andere attackieren es vielleicht. Der eine Labrador muss also intensiv den ersten Schritt üben, andere Labradore können eigentlich direkt bei Schritt zwei einsteigen.
Gesetzliche Bestimmungen zum Führen von Hunden am Fahrrad
Deutschland
Geht es um das Führen von Hunden am Fahrrad, dann muss man sich hier an die Straßenverkehrsordnung halten. In Deutschland ist dies unter dem §28 der StVO zu finden. https://dejure.org/gesetze/StVO/28.html Hier. In diesem heißt es ausdrücklich: Von Fahrrädern aus dürfen nur Hunde geführt werden.
Österreich
In Österreich hingegen, sieht die Rechtslage schon wieder ganz anders aus, denn hier ist es laut der StVO §99 Abs. 3 lit. verboten, während der Fahrt, Tiere an einer Leine zu führen oder an ein Fahrzeug zu binden. Eine spezielle Ausnahme für Hunde ist in Österreich nicht vorhanden.
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