Wer sich als Hundebesitzer ein wenig Zeit nimmt, um sich mit der großen Auswahl rund um hochwertiges (oder weniger hochwertiges) Hundefutter auseinanderzusetzen, bemerkt schnell, dass es schwerfällt, den Überblick zu bewahren. Etliche Marken verweisen auf ihre „wichtigen Nährstoffe“ und den „guten Geschmack“. Zudem betonen viele Hundebesitzer, angeblich ganz genau zu wissen, welche Nahrungsbestandteile unerlässlich für ein langes Hundeleben sind.
Hier genügt ein Blick in die einschlägigen Foren im Internet, um zu erkennen, dass es kaum ein Thema rund um die Hundehaltung gibt, das heißer diskutiert wird.
Aber gibt es eigentlich Anhaltspunkte, anhand derer auch der Laie vergleichsweise schnell herausfinden kann, ob ein bestimmtes Hundefutter hohe Ansprüche erfüllt? Die folgenden Abschnitte zeigen, worauf es beim Erstellen des „perfekten Menüplans“ zu achten gilt und liefern sicherlich noch die ein oder andere Inspiration für diejenigen, deren „bester Freund des Menschen“ erst in Zukunft einziehen wird.
Vorsicht bei Appetitlosigkeit!
Vorweg: Appetitlosigkeit beim Hund muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass das Futter nicht schmeckt. Vielmehr gibt es gleich mehrere mögliche Ursachen warum Hunde nicht fressen. Im Zweifel ist es dementsprechend wichtig, das Tier beim Arzt vorzustellen – vor allem dann, wenn sich die Futtergewohnheiten im Vergleich zu früher stark verändert haben und zum Beispiel ein Labrador, der ansonsten mit der Erste am Napf war, sich auf einmal selbst auf Diät gesetzt hat. Gegebenenfalls steckt eine körperliche oder psychische Ursache hinter der Nahrungsverweigerung.
Merkmal Nr. 1: Der Fleisch- und Gemüseanteil
Viele Hersteller von hochwertigem Hundefutter setzen auf Fleisch UND Gemüse und schaffen auf diese Weise ein ausgewogenes Verhältnis. Klar: Der Hund ist der Nachfahre des Wolfes und braucht laut der Meinung vieler Experten dementsprechend Fleisch. Parallel dazu werden unter anderem zahlreiche vegane Futtervarianten angeboten, die immer wieder – unter anderem in den Sozialen Medien – die Grundlage für lange Diskussionen bilden.
Fest steht: Hunde sind dazu in der Lage, tierische Eiweiße gut zu verdauen und vertragen Futter mit einem Fleischanteil von circa 70 Prozent vergleichsweise gut. Die restlichen 30 Prozent sollten dann aus einer Mischung aus Gemüse, Fetten und ungesättigten Fettsäuren bestehen. Auf diese Weise entsteht oft ein guter Nährstoffmix, der dazu in der Lage ist, die Gesundheit des Tieres zu unterstützen und der sogar hin und wieder dabei helfen kann, zum Beispiel beim Zusammenleben mit einem Labrador Geld zu sparen. Immerhin müssen gesunde Hunde deutlich seltener beim Tierarzt vorstellig werden.
Merkmal Nr. 2: Die Fleischqualität
Das Motto „Besser ist mehr!“ muss in Bezug auf den Fleischanteil im Hundefutter nicht zwangsläufig gelten. Neben der Menge des Fleisches gilt es dementsprechend zudem, auf die Qualität zu achten. Oder anders: Welche Art von Fleisch wurde verarbeitet? Immerhin handelt es sich bei Schlachtabfällen auch um Fleisch… dass dieses jedoch wenig hochwertig ist, sollte klar sein. Hochwertige Produkte enthalten oft Muskelfleisch.
Merkmal Nr. 3: Eine überzeugende Transparenz
Zahlreiche Hersteller haben viel Verständnis dafür, dass es ihren Kunden wichtig ist, zu wissen, welche Inhaltsstoffe genau in dem jeweiligen Hundefutter verarbeitet wurden. Dementsprechend sind sie bestrebt, alles genau auf den Etiketten der Verpackungen aufzuzeigen.
Im Idealfall sollten Hundebesitzer die Chance haben, jeden Bestandteil des Hundefutters nachvollziehen zu können. Manche Hersteller, die möglicherweise nicht direkt auf etwas minderwertige Bestandteile in ihrem Futter eingehen möchten, arbeiten hier oft mit Verallgemeinerungen. Ein entsprechendes Vorgehen ist zwar legal, bietet Hundebesitzern jedoch oft nicht die Art von Information, die diese suchen.
Merkmal Nr. 4: Der Verzicht auf No-Go-Inhaltsstoffe
Viele Experten betonen im Zusammenhang mit menschlicher Ernährung immer wieder, wie wichtig es sei, den Zuckerkonsum im Alltag zu verringern. Hierbei gerät oft in Vergessenheit, dass es durchaus auch Futterzusätze gibt, die im Idealfall nicht (oder nur in einer geringen Menge) den Weg in den Napf finden sollten. Hierzu gehört – neben dem bereits erwähnten Zucker – Milch.
Hundebesitzer, die auf Nummer Sicher gehen möchten, sollten sich ein wenig Zeit nehmen, um sich unter anderem mit den Alternativbegriffen auseinanderzusetzen. So wird Zucker zum Beispiel oft als „Malzkeime“ deklariert.
Wer die entsprechenden Hundefuttersorten zu oft füttert, riskiert, dass diese nach einiger Zeit Schäden an den Zähnen hervorrufen. Hier sind sich Mensch und Tier dann doch oft ähnlicher als gedacht.
Ein klassischer Streitpunkt: Getreide im Hundefutter
Hundebesitzer, die sich für Hundefutter mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Kohlenhydraten entscheiden, kommen an Getreide fast nicht mehr vorbei. Rund um diesen Inhaltsstoff existieren teilweise vollkommen unterschiedliche Meinungen. Klar: Die Energie, die das Getreide liefert, ist wichtig. Leider steht sie der Energie, die über hochwertiges Fleisch zugeführt werden kann, jedoch in einigen Punkten nach.
Laut aktuellem Stand der Wissenschaft verdaut der Hund Getreide zudem deutlich schwerer als Fleisch. Manche Tiere entwickeln nach dem Fressen von stark-getreidehaltigem Futter sogar Beschwerden, wie zum Beispiel Verstopfung, Durchfall oder Blähungen.
Wer seinem Hund die Kohlehydrate bieten möchte, die er braucht, muss nicht zwangsläufig auf Futter mit Getreide setzen. Gekochte Kartoffeln liefern ebenfalls Energie und helfen – ganz nebenbei – oft, Kosten zu sparen.
Zusatztipp: So erkennen Hundebesitzer, ob die Tiere das Futter gut verdauen
Egal, ob die Angaben auf der Verpackung überzeugen, ausschließlich Test-Sieger gefüttert werden und ob der Hund im Allgemeinen einen guten, wohlgenährten Eindruck macht: So gut wie jeder Hundebesitzer dürfte sich fragen, ob er mit der Wahl des Futters eine gute Entscheidung getroffen hat.
Hier kann es sich lohnen, den Kotabsatz seines Tieres zu beobachten. Dieser sagt viel über die Verträglichkeit und den Nährstoffgehalt des Futters aus.
Das bedeutet: Kotet das Tier etwa zweimal am Tag und ist der Hundehaufen fest (, aber nicht zu fest), dürfte alles in Ordnung sein. Zu heller Kot deutet oft auf minderwertiges Futter (oder auf eine Unverträglichkeit) hin. Zeigen sich entsprechende Auffälligkeiten in Form von Verdauungsproblemen und anderen einschlägigen Beschwerden, gilt es im ersten Schritt herauszufinden, ob eine akute Erkrankung vorliegt. Wenn Magen-Darm-Viren, Würmer und andere klassische Ursachen für ungewöhnlichen Kotabsatz ausgeschlossen werden können, rückt der „Verdächtige Futter“ in die engere Auswahl.
Kann man Hundefutter einfach so umstellen?
Egal, ob aus dem Tierheim oder vom Züchter: Hat sich ein Hund über einen längeren Zeitraum an ein bestimmtes Futter gewöhnt und steht er – zum Beispiel aufgrund des Umzugs in eine neue Familie ohnehin unter Stress – raten die meisten dazu, das Futter, das das Tier kennt, zunächst weiterzufüttern… auch dann, wenn dieses gegebenenfalls nicht den eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Danach gilt es, nach und nach umzustellen und einen immer größeren Anteil der neuen Futtersorte unterzumischen, bis das neue Futter den gesamten Napf füllt. Parallel dazu gilt es bei der Auswahl immer, auf besondere Details, wie zum Beispiel das Alter, etwaige Allergien und das Aktivitätslevel der Tiere Rücksicht zu nehmen. Im Zweifel hilft natürlich der Tierarzt weiter.
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