Rund um den Labrador – Infos und Steckbrief

Alles was es rund um den Labrador Retriever zu wissen gilt: Gesundheit, Haltung, Wesen und Charakter dieser wunderbaren Hunde. Je mehr du weißt, desto höher ist Deine Chance diesem Vierbeiner ein artgerechtes Leben zu bieten. Hier gibt es einen guten Überblick, weitere Informationen sind dann jeweils verlinkt.

Der Labrador – Beliebt und geschätzt

Der Labrador ist mit eine der beliebtesten Hunderassen – nicht nur in Deutschland. Die Entscheidung für diesen Hund ist eine für eine lange Zeit, denn die Lebenserwartung eines Labradors liegt bei ca. 12 Jahren. Wer sich einen Labrador Welpen ins Haus holt, hat einen treuen Begleiter und die wunderbare Gelegenheit die Entwicklung von einem tapsigen Fellbündel hin zu einem abgeklärten und reifen Hundesenior zu verfolgen.

Aber schon vor dem großen Tag, an dem der Labrador bei Dir einzieht, sind wichtige Entscheidungen zu treffen. Für die Hunderasse hast Du Dich da bereits entschieden. War es der Charakter? Das freundliche Wesen? Sein Sportsgeist? Oder gar sein Familiensinn?

Ob Welpen, Junghunde oder erwachsener Labrador. Hunde dieser Rasse haben etwas Faszinierendes an sich.

Anschaffung und Unterhalt

Du kannst dir einen Labrador Welpen holen oder zum Beispiel einem Tierheim Labi eine zweite Chance geben. Es gibt den Labrador zudem in verschiedenen Fellfarben. Ob jung oder alt, ob blond, braun, schwarz oder silbern, sehr wichtig ist: Hast Du genug Zeit für Erziehung, artgerechte Ernährung und Gesundheit deines Labradors? Ist Dir auch klar, dass es mit den Kosten für die Anschaffung längst nicht getan ist? Vielleicht hast Du Glück und du benötigst pro Monat nur das Geld für sein Fressen, Leckerlis und ein wenig Spielzeug und gehst einmal im Jahr zur Vorsorge bei seinem Tierarzt und bezahlst dann noch die Impfungen. Aber was ist, wenn der Hund krank wird, operiert werden muss oder zeitlebens wegen Allergien ein teureres Spezialfutter benötigt. Hast Du auch das einkalkuliert?

Labrador Retriever bieten wunderbares Wesen und Charakter

Auch wenn der Labrador ein Hund mit einem wunderbaren Wesen und Charakter ist, er braucht viel Zeit und Zuwendung. Der Labi gehört zu den Hunden, die eine äußerst intensive Bindung zu ihrem Menschen aufbauen und diesen eben auch nicht missen möchten. Allerdings nehmen sie auch schnell und gerne Kontakt zu anderen Menschen auf. Mit einem Labrador an seiner Seite knüpfst Du nicht nur auf der Hundewiese schnell Kontakt zu anderen. Sein Mensch ist aber eben sein Mittelpunkt, das kann bei einer Berufstätigkeit schnell zum Problem werden. Denn stundenlanges alleine zu Hause rumsitzen und warten, liegt auch einem guterzogenen Labrador nicht wirklich. Bist du Berufstätig? Dann solltest Du dir vor Kauf eines Labradors genau überlegen, ob Du wirklich genug Zeit aufbringen kannst.

Will to Please

Oft genug wirst du lesen, dass der Labrador Retriever über einen so genannten Will to Please verfügt, einen angeborenen Willen, ihrem Menschen gefallen zu wollen. Das bedeutet aber nicht, dass der Labi nicht erzogen werden muss und alles automatisch richtig macht. Gerade dieser Will to Please bedeutet für Labi-Halter auch eine große Verantwortung, dieser Hund möchte eben auch angeleitet werden.

Was ist ein Labrador?

Für die einen ist es ein Staubsauger, für andere eine Fressmaschine, dann natürlich auch Knautschkugel und Knuddelhund. Für beinahe alle Labrador-Besitzer ist dieser Hund ein wunderbarer Begleiter durchs Leben. Wer zum allerersten Mal einen Labrador bei sich einziehen lässt, wird ob so viel Lebensfreude auf vier Pfoten oftmals irgendwann feststellen:

Und dann kam da ein Labrador und veränderte mein Leben.

Dennoch solltest Du nie vergessen: Auch der Labrador ist ein Hund und hat damit Anspruch auf ein artgerechtes Leben. Klar kannst Du ihn auf dem Sofa schlafen lassen, an die Weltherrschaft werden die meisten Vertreter dieser gemütlichen Rasse kaum denken. Dennoch vergiss nicht: Der Labrador ist eigentlich ein Arbeitshund, der früher bei der Jagd half und beim Apportieren half. Bei aller Vermenschlichung, er benötigt artgerechtes Fressen und keine Reste vom Tisch, auch wenn sich der Labi gerne als Müllschlucker anbietet. Und auch wenn er sich stundenlang auf der Couch oder im Bett von dir den Bauch kraulen lässt, genug Bewegung und richtige Beschäftigung auch in Form von Kopfarbeit ist unabdingbar. Sonst geht es dir wie dem Herrchen und Frauchen im Film Marley & Ich, in dem ein höchst gelangweilter Labi mehr als nur verhaltensauffällig wird.

Steckbrief Labrador Retriever

Der Labrador Retriever ist eine Hunderasse, die in Großbritannien gezüchtet wurde. Seine Vorfahren kamen allerdings vom Norden des amerikanischen Kontinents, von der Halbinsel Labrador in Kanada.

Die Hunderasse ist auch vom FCI anerkannt.

Die Lebenserwartung eines Labradors liegt bei zehn bis 14 Jahren. Es gehört zu den großen Hunderassen ist hier allerdings eher am unteren Ende der Skala zu finden mit 39 bis 36 Kilogramm als Rüde bzw. 25 bis 32 Kilogramm als Hündin. Wobei es auch deutlich schwerere Labrador Retriever gibt, insbesondere, wenn diese aus der Showline stammen.

Sein Temperament wird als nett, kontaktfreudig, agil, intelligent, ausgeglichen, sanftmütig und zutraulich beschrieben.

Es gibt den Labrador in den offiziellen Farben schwarz, schokoladenbraun und gelb (golden). Ob Silber nun eine eigene Farbe ist, oder ob es doch eher ein etwas anders aussehendes Braun, darüber wird gestritten. Beim FCI ist Silber beim Labrador keine offizielle Farbe für diese Rasse (siehe auch silberner Labrador Retriever).

Der Labrador gehört – nicht nur in Deutschland – zu den sehr beliebten Hunderassen. In der Welpenstatistik des VDH belegt seine Nachkommenschaft einen der vorderen Plätzen.

Steckbrief Labrador Retriever
Name:Labrador Retriever, Labrador, Labi
Herkunft:Neufundland, Großbritannien
FCI GruppeApportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde, Standard  Nr. 122, offizieller Rassestandard des FCI
Hundegröße:Mittelgroß bis groß (54 bis 57 Zentimeter Schulterhöhe), Hündinnen etwas kleiner
Labrador AussehenDer Labrador Retriever ist ein kräfit gebauter Hund. Der Kopf ist breit und der Stopp deutlich zu sehen. Die Bezeichnung Otterrute sagt schon einiges aus, gerade im Wasser leistet sie auch hervorragende Dienste. Diese hat einen dicken Ansatz und verjüngt sich allmählich. Sie ist mit dem typischen kurzen und dichten Fell bedeckt.
Gewicht25 bis 35 Kilogramm, allerdings können Hunde aus der Showline auch deutlich schwerer und größer werden
Lebenserwartung:ca. 12 Jahre
Bewegungsdrang:hoch
Geeignet als:Apportierhund (Jagd), Blindenhund, Assistenzhund, Begleithund, Familienhund, Hund für sportliche Menschen
Charakter Labradorkinderlieb, liebevoll, sensibel, treu, sanftmütig, wasseraffin
Fell:kurz, dichtes Unterhaar, zwar pflegeleicht, haart aber stark, stockhaarig
Fellfarbenschwarz, gelb (golden) bis hellgelb fast weiß, schokoladenbraun
HaltungDer Labrador Retriever enötigt viel Auslauf; Begrenzung der Futtermenge, da Labradore leicht zu Übergewicht neigen.

Beim FCI

Vom größten kynologischen Dachverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) wird der Labrador Retriever bereits seit 1954 endgültig anerkannt. Sein Rassestandard hat die Nummer 122. Einsortiert wurde er beim FCI wie folgt:

  • Gruppe 8: Apportierhunde, Störberhund, Wasserhunde
  • Sektion 1: Apportierhunde

In der SEktion 1 finden sich auch die sechs anderen vom FCI anerkannten Retrieverarten wieder: Chesapeake Bay Retriever (USA), Curly Coated Retriever (Großbritannien), Flat-coated Retriever (Großbritannien), Golden Retriever (Großbritannien), sowie der Nova Scotia Duck Tolling Retriever (Kanada, Neuschottland)

Mit Arbeitsprüfung.

Seine Gesundheit

Zu den größeren gesundheitlichen Problemen des Labradors gehört die Hüftdysplasie (HD), die durch seine große Leidenschaft, das Fressen, verschlimmert werden kann. Nicht nur bei einem Labrador mit HD oder ED (Ellbogendysplasie) solltest Du unbedingt auf das Gewicht achten. Schnell futtert sich ein Labi zu viel Pfunde an. Und Vertreter dieser Hunderasse können perfekt so schauen, als wenn sie bereits seit Tagen, was sage ich, Wochen, nichts zu fressen bekommen haben. Diesen Trick wenden sie natürlich auch außerhalb des Hauses an. Eine gesunde Ernährung ist nicht nur beim Labrador immens wichtig, wegen seiner Verfressenheit musst du insbesondere auf die Menge achten. Bei einem schlingenden Labrador kann aus gesundheitlichen Gründen (Magendrehung) der Einsatz eines Antischlingnapfes Sinn machen.

Was einen Labrador so auszeichnet: Sei gut zu ihm, dann wird er Dich immer mehr lieben als sich selbst.

Einmal Labrador – immer Labrador? Gibt es auch Nachteile?

Labrador am Steinstrand.

Der Labrador Tonko war ein wunderbarer Vertreter seiner Rasse. Aber sein Nachfolger wurde dann kein Labrador. Denn natürlich gibt es auch einige, wenige Nachteile, die dieser Hund aufweisen kann. Seine Freundlichkeit fast jedem gegen über, kann einem dann doch auch in den Wahnsinn treiben. Unser Labi war dann auch sehr gemütlich, ihn brachte noch nicht einmal eine fremde Katze, die mitten im Wohnzimmer stand, aus der Ruhe. Gut, ich hätte mir nun auch nicht gewünscht, dass er das Wohnzimmer komplett auseinandernimmt, nur um die miauende Konkurrenz aus seinem Revier zu vertreiben, aber etwas mehr als nur mal kurz mit dem rechten Auge zu zucken, das hätte es dann doch sein können.

Nachteile Labrador Retriever

Noch entscheidender war aber seine Größe. Unser Labrador war wohl aus der Showlinie und mit über 40 Kilogramm alles andere als handlich. Da man auch als Mensch nicht jünger wird, war der Nachfolgerhund dann doch etwas handlicher.

Welche Nachteilen mir spontan einfallen:

  • Viele Labradore haben mit HD und ED zu kämpfen. Auch bei unserem Labi war das ein großes gesundheitliches Problem und am Ende musste er wegen seiner Hüftdysplasie auch eingeschläfert werden.
  • Gerade weil der Labrador selber beliebt ist, ist diese Hunderasse halt auch sehr überzüchtet, was eben auch zu vermehrten gesundheitlichen Problemen führt. Neben den schon angesprochenen Problemen wie HD und ED sind es auch Hautprobleme und Futtermittelempfindlichkeiten bis Unverträglichkeiten, die auftreten können.
  • Labis sind dann doch eine sehr haarige Angelegenheit. Kein Hund davor oder danach verlor so regelmäßig übers Jahr verteilt Teile seines Fells.
  • Das Gefühl beschützt zu werden kam, zumindest bei unseren nicht auf. Und oftmals hört man auch, dass ein Labrador Einbrecher sicherlich begeistert empfangen würde und diesen bei aller Freundlichkeit auch noch beim Suchen helfen könnten.
  • Mit seinen über 40 Kilogramm war er natürlich nicht einfach zu tragen.
  • Ja, Bettler zieht man sich selber an, aber verfressen ist er der Labi von Natur aus. Es gibt richtige Müllschlucker unter diesen Rassehunden, die alles fressen, auch Nichtfressbares und erwiesen Nichtfressbares. Gerade am Anfang musst Du hier wirklich viel Zeit investieren.
  • Er benötigt viel Beschäftigung und Bewegung. Dieser Hund ist nichts für Stubenhocker, dies sollte man bei der eigenen Lebensplanung auch einbeziehen. Wer länger krank sein sollte, benötigt dann also wirklich jemanden, der auch gerne rausgeht.

Wäre nicht die Gesundheit und eben das hohe Gewicht, so dass ich den Hund nicht alleine tragen kann, wäre ich aber eine treue Anhängerin dieser Rasse.

Treuere Anhänger dieser Hunderasse schwören auch bei allen Widrigkeiten und Nachteilen: Einmal Labrador, immer Labrador.