Labrador aus Tierheim oder Tierschutz

Christina Huber

yellow labrador retriever lying on green grass field during daytime

Der Labrador gehört seit einigen Jahren zu den beliebtesten Hunderassen nicht nur in Deutschland. Und auch wenn Labradore sehr lernwillig sind, gefallen möchten und insgesamt eine der großen Hunderassen sind, die wegen ihrem Wesen und Charakter als für Anfänger gut geeignet gelten, ganz ohne liebevolle Konsequenz, Erziehung und natürlich Zeit geht es nicht.

Und das wird häufig unterschätzt. Wenn aus einem kleinen süßen tapsigen Fellbündel, dem man alles verzeiht, ohne Erziehung oder Zeit ein Wildfang, der gerne alles zerstört, geworden ist – dann sieht man den Fehler leider zu oft zuerst beim Hund. Und dazu kosten Hunde auch noch Geld (was kostet ein Labrador Welpen). Dies wird ebenso unterschätzt. Gerade wenn der Hund krank wird und zum Beispiel an Hüftgelenkdysplasie leidet.

Es gibt viele Gründe, die einen Hund ins Tierheim bringen

Neben einer Fehleinschätzung wieviel Verantwortung ein Tier bedeutet, ändern sich manchmal auch die Lebensumstände und Herrchen und Frauchen trennen sich. Man wird krank. Muss umziehen.

Im Tierheim landen natürlich nicht nur abgeschobene Hunde. Manchmal war die Lebenserwartung des Hundes dann doch höher als die von Herrchen oder Frauchen und der Vorbesitzer ist verstorben. Oder sie müssen ins Altersheim

Es gibt so viele Gründe, warum Hunde (und Katzen), auch Rassehunde und Rassekatzen leider im Tierschutz oder Tierheim landen und hier auf ihre zweite Chance warten.

Schnell wird so ein Labrador (oder ein anderer Hund) abgeben und so finden sich viele dieser schöne und sensiblen Tiere (aller Rassen) auch im Tierschutz bzw. im Tierheim. Und da der Labrador zu den großen Hunderassen gehört, sind diese Hunde häufig schwerer zu vermitteln, sie sind meist die, die im Tierheim länger auf ein neues Herrchen oder Frauchen warten müssen. Vor allem, wenn die Fellfarbe dann noch schwarz oder braun ist. (Welche Fellfarbe ist beim Labrador besser?)

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Wer also darüber nachdenkt, sich einen Hund anzuschaffen, kann durchaus auch bei einem Rassehund im Tierheim Glück haben. Und einem Tier aus zweiter Hand eine Chance auf ein neues glückliches Leben bieten.

Labrador aus Tierschutz oder Tierheim

Im Tierschutz finden sich aber auch Hunde aus sogenannten Vermehrerbetrieben. Hier werden Labradorhündinnen nur gehalten, damit sie möglichst oft möglichst viele Welpen werfen, die dann teuer verkauft werden sollen. Den Modehunde sind begehrt und bringen viel Geld. Und der Labrador Retriever gehört nun mal zu den Modehunden.

Ohne Rücksicht darauf, ob vielleicht bekannte Erbkrankheiten vorliegen und natürlich ohne jegliche Rücksicht auf die Hündin wird ein Wurf nach dem anderen produziert. Selbst wenn man noch mit einem kranken Welpen leben könnte, denn man ja so wenigstens befreit hat, die Nachfrage bewirkt das Angebot und die Hündinnen müssen leiden. Das ist Tierquälerei und Ausbeutung pur, ab und an werden solche Hündinnen auch befreit und landen dann eben beim Tierschutz. Labrador kaufen vom Züchter oder aus der Hobbyzucht?

Labrador und andere Hunderassen in Not gibt es also unzählige. Wer also nicht unbedingt einen Welpen vom Züchter kaufen möchte, sondern noch was wirklich gutes tun will, sollte sich überlegen, ob er einem solchen Labrador in Not nicht ein neues Zuhause gibt. Wobei sich durchaus auch Labrador Welpen beim Tierschutz finden lassen, eben Tiere von illegalen Vermehrerbetrieben im Ausland, die über Kleinanzeigen an den Mann gebracht werden sollten.

Was sollte man bei einem Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz beachten?

Bei der Anschaffung des neuen Familienmitglieds spart man zwar durchaus noch Geld. Schließlich kostet ein Labrador Welpen von einem richtigem Züchter gut 1000 Euro und aus dem Tierheim oder Tierschutz bekommt man solche armen Hunde häufig gegen eine geringe Schutzgebühr. Aber oft sind diese Tiere eben auch krank. Schließlich wird der eine oder andere Labrador gerne auch im Tierheim einfach abgegeben weil dem ehemaligem Besitzer die Kosten über den Kopf gewachsen sind. Wer also einem Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz ein neues Zuhause geben möchte, sollte dies nicht mit der Hoffnung machen Geld gespart zu haben!

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Hunde bringen Erfahrungen mit

Man sollte sich auch im Klaren darüber sein, dass Hunde aus zweiter Hand bereits Erfahrungen gemacht haben. Diese können durchaus Vorteilhaft sein, der Hund ist vielleicht schon stubenrein und kann Kommandos. Aber es können eben auch sehr nachteilige Erfahrungen gewesen sein. Jeder, der schon einmal einen Hund übernommen hat, es muss ja noch nicht mal aus Tierheim oder Tierschutz gewesen sein, sondern vielleicht ein geerbter Hund, wird das kennen. Selbst wenn man den Vorbesitzer gut kannte und weiß, dass es dem Hund dort gut ging, die eine oder andere Eigenart wird einen immer wieder verwundern.

Zu den Erfahrungen gehören natürlich auch die, die mit Menschen gemacht werden. Wenn der Hund schlecht aufgewachsen ist hat er im besten Falle einfach keine Sozialisation mit anderen Menschen erfahren im schlimmsten Fall hat er schlechte Erfahrungen im Umgang mit Menschen gesammelt. Oder der Hund war einfach so unterbeschäftigt beim vorherigen Halter, dass er sich unangenehme Dinge angewöhnt hat. Denn auch wenn wir Hunde heute vor allem wegen der Gesellschaft halten und weil es treue Freunde sind, früher waren es Arbeitstiere. Und das gilt auch für den Labrador, der bei der Jagd eingesetzt wurde. Ein Labrador, der sich langweilt, sucht sich eben seine Beschäftigung. Das kann vom noch eher harmlosen, aber durch aus Ärger bringendem, Dauerbellen gehen bis hin zur Zerstörungswut reichen.

Daher sollte man sich, bevor man einen Hund aus dem Tierheim adoptiert oder aus dem Tierschutz übernimmt, Zeit nehmen, das Tier kennen zu lernen.

In den meisten Tierheimen und auch beim Tierschutz wird sehr darauf geachtet, solche Tiere nicht in die erstbesten Hände abzugeben, man sollte aber nicht enttäuscht sein, wenn man selbst als ungeeignet eingestuft wird. Das kann viele Gründe haben, vielleicht hat man einfach den zeitlichen Aufwand oder die eigene Leben- und Wohnsituation nicht richtig eingeschätzt. Statt dann ein Tier ein neues Zuhause zu geben kann man ja dann vielleicht überlegen wenigsten Zeit zu investieren, um den Tieren dort zu helfen und regelmäßig mit Tierheimhunden Gassi zu gehen?

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Christina Huber