Der Labrador ist ein friedliches und aufmerksames Tier. Dennoch ist die richtige Erziehung einer der Eckpfeiler im Leben von Mensch und Hund. Ein Labrador, der keine vernünftige Erziehung genossen hat, hört im falschen Moment nicht, kaut vielleicht die Möbel oder Kleidung an oder bellt den ganzen Tag über sehr zum Leidwesen der Nachbarschaft. Schon mit einem jungen Hund lohnt sich daher der Besuch in der Welpenschule. Zwar gibt es hier noch keinen richtigen Unterricht, doch lernen die Hunde hier, wie sie sich anderen Hunden und Menschen gegenüber verhalten müssen. Ab etwa drei bis sechs Monaten wird es dann Zeit für den Besuch in der Hundeschule. Hier lernt der Labrador, auf welche Befehle er wie zu reagieren hat. Und auch als Mensch lernt man in der Hundeschule viel darüber, wie man seinen Hund kontrolliert.
Hundeschule auch für Labrador Hunde hilfreich
Natürlich ist es kein Muss, in die Hundeschule zu gehen. Auch mit Hilfe eines privaten Hundetrainers oder alleine kann man sein Tier erziehen. Wenn Sie Ihren Labrador selbst erziehen, sollte das durch positive Verstärkung geschehen. Erfahrungsgemäß lernen Tiere schneller, wenn sie für etwas gelobt werden, als wenn sie für etwas bestraft werden. Gerade in der Anfangszeit geht das am einfachsten durch Leckerli, aber auch durch Streicheleinheiten und ähnliches. Wichtig ist dabei, dass das Lob sofort erfolgt, wenn der Hund dem Befehl gefolgt ist. Wartet man damit zu lange, verbindet der Labrador das Lob vielleicht mit der falschen Tat und gewöhnt sich dadurch eine Unart an. Möglicherweise kann er das Lob auch gar keiner Tat mehr zuordnen, so dass die Unterrichtseinheit umsonst war. Sollte der Labrador doch einmal bestraft werden müssen, darf dies ausschließlich durch die Stimme geschehen. Schläge – auch ein Klaps – sind selbstverständlich tabu. Wichtig ist, dass der Hund nicht angeschrien wird. Ein energisches Nein erfüllt seinen Zweck.
Labrador Erziehung mit den richtigen Kommandos
Für die Erziehung des Hundes ist es wichtig, dass der Labrador keine menschliche Sprache versteht (auch wenn fast jeder Hundebesitzer bei seinem Hund ein Sprachverständnis annimmt und sich gerne mit seinem Vierbeiner unterhält :-)). Er hört nur die verschiedenen Laute und merkt sich diese. Wer seinen Hund erzieht, der sollte sich daher angewöhnen, seine Kommandos immer in derselben Tonstärke zu geben. Sitz sollte also immer gleich ausgesprochen werden und nicht mal tiefer und mal höher. So fällt es dem Hund leichter, Befehle richtig einzuordnen und sofort umzusetzen.
Häufig werden Kommandos auch mit einer Situation verknüpft. Wenn Sitz zu Hause auf dem Teppich immer gut klappt, draußen auf der Wiese aber nicht, dann muss Sitz dort noch einmal gesondert geübt werden.
Obwohl der Labrador ein sehr aufmerksames und gelehriges Tier ist, sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Erfahrungsgemäß dauert es 50 bis 200 Mal, ehe ein Hund einen Befehl wirklich verinnerlicht hat. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, neue Befehle nicht nur einmal, sondern über mehrere Tage oder Wochen hinweg zu trainieren. Mehrere kurze Lerneinheiten, die sich langsam steigern, sind dabei optimal. So wird der Hund nicht überfordert und bleibt motiviert. Nach der Übungsphase sollte dann noch eine ausgiebige Spielrunde folgen. So verbindet der Labrador das Gelernte gleich mit etwas Gutem.
Diese Grundkommandos sollte jeder Hund können
Es gibt insgesamt sieben Grundkommandos, die jeder Hund, natürlich auch jeder Labrador, können sollte. Mit diesen Kommandos beginnt die Erziehung.
Wenn der Labi diese Grundkommandos kann, dann erleichtert dies das Leben ungemein und es ist die Basis für so manch spannendes Spiel und Training. Sie sind Grundlage für weitere Übungen und auch Tricks.
- Hier – Der Hund soll alles stehen und liegen lassen und sofort zurückkommen.
- Aus / Nein – Loslassen, Ausspucken, Aufhören
- Sitz
- Platz
- Bei Fuß (Als Voraussetzung für die Leinenführigkeit)
- Stopp (Stehen bleiben, gerne an der Straße verwendet)
- Schau (häufig wird hier der Name verwendet, der sich so aber nun mal schnell abnutzt)
Und später, kann man seinen Labrador auch erziehen, neben dem Fahrrad herzulaufen. Dafür sollte er aber ein Jahr alt sein und eben die Grundkommandos beherrschen.
Mehr wer möchte, kann sich einmal den Artikel Begleithund Labrador anschauen. Und wer seinen Hund nicht nur erziehen, sondern auch auslasten möchte wird beim Dummytraining für den Labrador Retriever vielleicht fündig.
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