Den Labrador Retriever gibt es in drei verschiedenen Fellfarben:
- Gelb (gold, kann von fast weiß bis hin zu rotblond gehen)
- Braun (schokoladenbraun, chocolate, leberfarben)
- Schwarz
Fellfarben beim Labrador Retriever
Dabei ist das Fell meist durchgängig einfarbig. Es gibt die Fellfarben Schwarz (der klassische Labrador Retriever), schokoladenbraun (chocolate, braun, auch ab und an leberfarbend genannt) und gelb. Dabei gibt es die gelbe Fellfarbe in verschiedenen Schattierungen, sie reicht von fuchsrot über beinahe goldfarbig bis zu hellcreme fast weiß.
Einen goldfarbigen (oder gelben) Labrador Retriever als Golden Retriever zu bezeichnen wäre aber falsch, auch wenn man diese Bezeichnung ab und an hört. Golden Retriever sind eine eigenständige Hunderasse (Unterschied Labrador zum Golden Retriever). Wobei die Farbe gelb beim Labrador früher durchaus auch offiziell als Gold bezeichnet wurde, der UK Kennel Club änderte diese dann in Gelb um, denn Gold sei keine Farbe.
Fellfarbe war ursprünglich schwarz

Ursprünglich hatten Labrador Retriever eine schwarze Fellfarbe. Der gelbe Labrador galt daher auch zunächst als Fehlzüchtung, die von der weiteren Zucht ausgeschlossen wurde. Nur rein schwarze Labradore galten als akzeptable Zucht- und Ausstellungstiere.
Der erste gelbe Labrador, der bewusst zur Zucht eingesetzt wurde, war Ben of Hyde im Jahre 1899 durch den englischen Major Charles Radclyffe. Bis braune Labradore anerkannt wurden und nicht als Fehlzüchtung betrachtet wurden, dauerte es noch etwas länger. Als Zuchtfarbe anerkannt wurde die Schokoladenfarbe erst durch den von einer Mrs. Pauling gezüchteten Ch. Cooridge Tange von 1961. Zur Zucht zugelassen wurde Cookridge Tango dann erst 1964. Cookridge Tango gewann dann als erster schokoladenfarbiger Labrador auch die englische Meisterschaft. Braune Labradore gab es schon zuvor, vor allem in den 1930er Jahren erlebte diese schokoladenfarbige Variante einen Boom.
Fellfarben Farbabweichungen beim Labrador
Farbabweichungen sind ein Zuchtausschließungsgrund. Allerdings gibt es davon auchAusnahmen wie den weißen Brustfleck oder die Bolo Pads. Keine Ausnahme ist die Somatische Mutation.
Weißer Brustfleck beim Labrador
Beschrieben wird die Fellfarbe beim Labrador als einfarbig. Es kommt allerdings vor, dass sich beim Labrador auf der Brust ein kleiner weißer Fleck befindet. Das sind dennoch reinrassige Labradore, eine Fehlfarbe ist der kleine Fleck noch nicht.
Bolo Pads – weißer Fleck an den Pfoten
Es gibt noch weitere Farbabweichungen, zum Beispiel die sog. Bolo Pads. Hier ist auf der Rückseite der Füße oberhalb der Ballen ein weißer Fleck zu sehen. Benannt sind die Bolo-Pads nach Banchory Bolo, dem ersten Dual Champion, der sowohl den Schönheits- als auch Arbeitswettbewerb gewonnen hatte.
Black and Tan / Brown and Tan
Ein schwarzer oder brauner Labrador hat hellbraune Abzeichen an Füßen, Brust und Kopf. Für diese Farbabweichung müssen beide Elterntiere Anlageträger sein.
Brindle (gestromt)
Bei einem gestromten Fell (Brindle) hat ein schwarzer oder brauner Labrador noch zusätzlich hellbraune Haare, die aber nicht scharf begrenzt sind. So kommt es zu dem gestromten (verwaschenen) Farbaussehen. Nicht immer ist der ganze Hund von dieser Farbabweichung betroffen, Brindle tritt auch gerne nur an den Beinen auf.
Somatische Mutation
Es gibt auch gelbe Labrador Hunde mit schwarzen Haaren. Diese können als Flecken oder Streifen auftreten und verschieden groß werden. Diese schwarzen Flecken können überall das helle Fell unterbrechen. Dies ist allerdings keine ererbte Besonderheit, sondern eine sog. Somatische Mutation. Im Erbgut hat es einen Genunfall gegeben, der für diese Flecken sorgt.
Weitere Farbabweichungen beim Labrador, ererbt aber als Mutation (leider nicht mehr mit Bildern): Farbabweichungen
Silberfarbene Labrador Retriever
Inzwischen gibt es auch Züchter, die silberfarbige Labradore züchten. Solche Hunde dürfen wohl zur Zucht verwendet werden, die meisten Kennel Clubs in der Welt vermeiden aber die Bezeichnung Silver Labrador. In Großbritannien wird diese Farbe nicht anerkannt. Es gäbe, so ein US Kennel Club, keine genetische Basis für die Silbergene im Labrador. Ob Silber nun eine eigene Farbe ist oder eine Abweichung oder es solche Labradore gar nicht gibt, hier mehr: Silberne Labradore.
Labrador Vererbung der Fellfarbe

Steht ein Wurf Welpen an, kann man anhand der Fellfarbe der Elterntiere Rückschlüsse auf die zu erwartende Fellfärbung ziehen. Sind zwei gelbe Labradore an dem Wurf beteiligt, werden die Labrador Welpen ebenfalls gelb werden, verantwortlich dafür ist das Gen für die Farbverteilung, ee, das keine dunkle Farbe zulässt. Sind beide Eltern chocolate-farbig, können sowohl gelbe als auch braune nie aber schwarze Welpen im Wurf vorkommen. Sind beide Eltern schwarz, dann ist die gesamte Farbpalette im Wurf möglich, von gelb über chocolate bis eben wieder zu schwarz. Allerdings hängt dies davon ab, welche Gene die Hunde tragen. Zwei schwarze Labradore, die reinerbig schwarz sind und keine Gene für die Fellfarbe gelb oder chocolate tragen, werden auch nur schwarze Labrador Welpen hervorbringen. Ebenso können braune Labradore reinerbig chocolate sein aber auch das Gen für die gelbe Farbfarbe tragen. Gelbe Labradore können zwar auch Gene für andere Farben tragen, bei der Fellfarbe der Welpen setzt sich aber das Gen für gelb durch, den das Gen für die Farbverteilung lässt nichts anders zu (ee). Zumindest, wenn beide Elternteile gelb sind.
Farbgene beim Hund
Bei den Farbgenen der Hunde werden Buchstaben verwendet, bei den Labrador Retrievern ist hierbei nur das B-Gen (Farbe) und das E-Gen relevant (Farbverteilung). Dominante Gene werden in Großbuchstaben aufgeführt, rezessive Gene in Kleinbuchstaben:
- B bzw. b sind dabei keine Abkürzungen für black (schwarz) oder brown (braun), sondern stehen für das Gen, welches für die Ausbildung der Fellfarbe verantwortlich ist. Das E steht für die Verteilung dr dunklen Farbe auf der Körperoberfläche.
- B ist für Schwarz verantwortlich und setzt sich gegen b (Chocolate) durch.
- E ist dafür verantwortlich, dass der ganze Hund entweder eine schwarze oder braune Fellfarbe hat.
- e hingegen bewirkt eine Pigmentierung des Labis an verschiedenen Stellen wie Nase, Augen, Pfoten aber auch Lefzen. Kommt es zu zwei Mal e, dann gibt es kein dominantes E und der Labrador ist gelb.
Bei der Fortpflanzung geben dann die Labrador-Eltern jeweils ein B/b Gen und ein E/e Gen weiter.

Farben und Gentypen
- Schwarze Labradore haben einen Gentyp in der Form B/_; E/_. Kombinationen wie BBEE, BBBEe, BbEE oder BbEe sind möglich.
- Schokoladenfarbende Labradore haben einen Gentyp in der Form b/b; E/_. Damit gibt es nur zwei mögliche Varianten: bbEE und bbEe.
- Gelbe Labradore haben folgenden Gentyp: ?/?, e/e. Hier sind die Kombinationen Bbee (trägt Braun), BBee (trägt kein Braun) aber auch bbee möglich. Wobei bbee nicht erwünscht wird, diese auch Dudleys genannten Hunde entsprechen nicht dem Standard. Bei ihnen fehlt jegliche schwarze Pigmentierung. Die Nase dieser blonden Labbis ist rosa.
Zur Farbvererbung bei Labradoren siehe aber auch die Seite Loveoflabs, hier sind alle mögliche Kombinationen Fellfarben der Elterntiere, Kombination bei den Welpen dargestellt: Farbvererbung beim Labrador
Womit die Fellfarbe beim Labi nichts zu tun hat

Wie fleißig ein Labrador lernt, wie gesund er ist oder ob er von Erbkrankheiten (siehe dazu aber weiter unten Fellfarbe und Lebenserwartung) geplagt wird, wie aufmerksam, das ist alles unabhängig von der Fellfarbe. Auch das Wesen wird durch die Fellfarbe nicht beeinflusst. Allerdings ist es natürlich so, dass helle Hunde, selbst wenn sie groß sind, wie eben ein Labrador, auf nicht Hundeerfahrene Menschen freundlicher wirken als dunklere Hunde. Dem hellen Labrador wird oftmals also etwas aufgeschlossener begegnet als dem schwarzen oder chocolatefarbenden, ob das aber prägend für das eigentliche Wesen des Labis ist, darf bezweifelt werden. Charakter Labrador. Es gibt auch andere Hunde, die fein bei der Fellfarbe unterscheiden und eher ängstlich oder zurückhaltend reagieren, wenn der andere Hund eben dunkel ist. Offenbar liegt das daran, dass es für andere Hunde schwieriger ist, die Mimik bei einem Hund mit dunkler oder schwarzen Fellfarbe zu lesen.
Fellfarbe und Lebenserwartung
Es gibt allerdings eine Studie die sich mit der Frage Fellfarbe und Lebenserwartung auseinandergesetzt hat. Diese Studie ist auch 2018 und arbeitet mit Datenmaterials aus 2013. Demnach leben Labrador Retriever mit einer braunen Fellfarbe deutlich kürzer als blonde oder schwarze Labis: Lebenserwartung von braunen Labradoren kürzer.
Weitere Fellfarben
Inzwischen gibt es auch Silberne Labradore. Für die einen keine eigene Farbe und das Produkt von Kreuzungen, für die anderen eben eine Variante mehr der liebenswerten Vierbeiner.
Zum Weiterlesen: Wie muss ein Labrador Retriever aussehen?
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