Labrador Fellpflege

Christina Huber

short-coated white dog sleeping on brown wooden dock during daytime

Der Labrador Retriever hat ein recht kurzes und glattes Fell. Allerdings wird der Labrador durch Unterwolle geschützt. Die Fellpflege bei einem gesunden Labrador Retriever gestalten sich nicht besonders schwierig. Eine aufwändige Fellpflege wie bei langhaarigen Hunderassen ist nicht nötig. Die Intensität und Häufigkeit der Fellpflege ist beim Labrador unabhängig von der Fellfarbe.

Die Fellpflege kann in Bürsten und Kämmen sowie in Baden unterteilt werden. Während Bürsten und Kämmen regelmäßig auf dem Programm stehen sollten, ist regelmäßiges Baden nicht unbedingt notwendig.

Regelmäßige Fellpflege beim Labrador Retriever nötig

Allerdings erfordert die Fellpflege doch eine gewisse Regelmäßigkeit. Wenn der Labrador nicht regelmäßig gebürstet wird, finden sich überall im Haus die ausgefallenen Haare in Übermaß. Auch mit Bürsten wird man von diesem Fell noch mehr als genug finden. Und selbst wenn man einen hellen Labrador hat, zu Büscheln gesammelt fallen diese Haare dann doch auf. Immerhin bilden sich im kurzen Fell keine Knoten oder verfilzte Stellen. Das Bürsten des Labi gestaltet sich daher recht einfach.

Fellwechsel zwei Mal im Jahr

Zwei Mal im Jahr kommt es beim Labrador zudem zum Haarwechsel, in dieser Zeit ist der Haarausfall besonders intensiv. In dieser Zeit sollte die Fellpflege durch Bürsten intensiviert werden. Zusätzlich kann auch etwas Lachsöl im Futter helfen, den Fellwechsel gut zu überstehen.

Labrador richtig bürsten

Da der Labrador ein kurzes Fell hat, benötigt man zur Fellpflege am besten eine weiche Noppenbürste oder einen entsprechenden Noppenhandschuh. Ein solcher Handschuh eignet sich auch hervorragend, um einen Labrador Welpen spielerisch an das regelmäßige Bürsten zu gewöhnen. Dabei muss der Handschuh beim Labrador Welpen ja gar nicht zuerst als Bürstinstrument zum Einsatz kommen, eine Massage wird dem Vierbeiner sicherlich auch gefallen und ihn spielerisch an regelmäßige Friseurtermine gewöhnen.

In den Noppen des Handschuhs bzw. der Bürste verfangen sich die ausgebürstete Haare. Sie können dann nach der Bürsteinheit bequem abgenommen werden. Vor allem lose Haare aus dem Oberfell (Deckhaare) entfernst Du so regelmäßig.

Auch ein Kamm, er darf aber nicht zu scharfzinkig sein, eignet sich für die Stellen mit den längeren Haaren sehr gut. Allerdings wird den meisten Hunden die doch weichere Noppenbürste besser gefallen. So gut wie gar nicht geeignet sind diese Drahtbügel mit Zacken, es geht so gut wie kein altes Fell ab, diese Drahtbürsten eignen sich dann eher für Hunde mit längeren Fell und dichterer Unterwolle.

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Furminator für den Labrador Retriever

Ein sehr gutes Ergebnis, zumindest was die Masse von herausgebürsteten Haaren betrifft, erzielst Du auch mit dem Furminator. Dieser entfernt vor allem lose Unterwolle. Bei regelmäßiger Anwendung wird diese auch verringert. Allerdings sollte der Furminator nicht zu oft und nicht zu unvorsichtig verwendet werden. Denn der Furminator kann durchaus auch nicht loses Deckhaar entfernen.

Es gibt Labrador Besitzer, die aus eigenen Erfahrungen vom Furminator dringend abraten, da dies ein Trimmgerät sei und die Haare, insbesondere die Deckhaare beschädige. Abgeraten wird von dem Gebrauch des Furminators insbesondere, wenn der Hund zu schupppiger Haut oder anderen Hautproblemen neigt.

Labradorfell auch glänzen lassen

Mit dem Bürsten bzw. dem Furminator entfernst Du vor allem die losen Haare aus der Unterwolle. Dabei lösen sich natürlich auch Hautschuppen. Um das Fell schön glänzend zu bekommen, kann man zum Glanz-finishing bei der Fellpflege zu einer Naturhaarbürste greifen. Diese Bürste sollte weiche Borsten haben. Damit bekommt man sowohl die abgestorbenen Hautschuppen als auch den Staub gut heraus. Ein glänzendes Labradorfell ist der Lohn für diese Arbeit.

Wie oft soll der Labrador gebürstet werden

Mindestens einmal die Woche bürsten ist beim Labrador fast schon Pflicht, es kann aber ruhig noch öfters geschehen. Zum einen erhält man einen nicht mehr ganz so stark haarenden Hund und zum anderen stärkt das natürlich auch die Bindung. Und wenn man aufmerksam bürstet, erkennt man auch frühzeitig kleinere Blessuren und Schrammen, die man dann weiter beobachten kann. Bei älteren Hunden sollte man auch nach Schwellungen Ausschau halten. Oder man findet eine Zecke, desto schneller diese entfernt werden kann, umso besser für den Hund. Und das regelmäßige Bürsten ist gut für die Hautdurchblutung. Es gibt also viele Vorteile, die für eine regelmäßige Fellpflege auch beim pflegeleichten Labrador sprechen.

Labrador Retriever Baden

Es gibt Hunde, die werden unabhängig vom Verschmutzungsgrad regelmäßig in den Waschzuber gesteckt bzw. in die Badewanne oder zumindest abgeduscht. Muss der Labrador Retriever auch regelmäßig ins Bad?

Muss ein Labrador gebadet werden?

Die Frage, ob ein Labrador gebadet werden muss, lässt sich mit einem Nein beantworten. Zumindest nicht im Normalfall. Anders sieht es aus, wenn der Labrador eine Pfütze entdeckt hat, wird man ihn als kleinen braunen Schmutzklumpen wohl nur sehr ungern ins Haus lassen. Shampoo, selbst wenn es ein spezielles Hundeshampoo sein sollte, ist aber in den aller seltensten Fällen nötig. Meist reicht Wasser aus, um den Hund wieder vorzeigbar und Couch-tauglich zu richten.

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Wenn der Hund nicht völlig verdreckt ist, ist ein Bad also nicht nötig. Das Baden sollte generell eher selten erfolgen, und wenn dann bitte auf Shampoo verzichten. Die reinigenden Substanzen beeinflussen die wasserabweisenden Eigenschaften des Labradorfells negativ. Diese ist eine Art besonderer Schutzfilm, der durch die Talgdrüsen der Haut gebildet werden. Shampoo kann diesen speziellen Schutzfilm zerstören. Wenn dies geschieht und der Labi dann einer seiner liebsten Beschäftigungen nachgeht und ein Vollbad in Pfütze, Meer, See oder ähnlichem nimmt, kann es passieren, dass er sich –- seines natürlichen Schutzes beraubt – erkältet.

Klares Wasser wenig Shampoo beim Baden verwenden

Sollte der Labrador dann doch einmal gebadet werden müssen, dann am besten mit klarem und lauwarmen Wasser abspülen. Um unliebsamen Duft zu vertreiben, kann man es auch erst einmal ohne Shampoo versuchen. Hilft das klare Wasser nichts, dann ist es vielleicht einen Versuch wert, etwas Apfelessig auf ein Tuch zu geben und den Hund damit abzureiben. Anschließend noch einmal mit klaren Wasser abspülen und der Hund sollte wieder wie normal riechen.

Labrador hat Bad nötig – klares Wasser hat aber ausgereicht. Shampoo war nicht nötig. Muss dann doch Shampoo ran, dann ein sehr mildes Hundeshampoo verwenden und das maximal vier Mal im Jahr. Selbst wenn der Hund den Schutzfilm nicht braucht, weil er kein Wasser zu Gesicht bekommen sollte mangels See, Back, Meer und ähnlichem, es können sich durch übermäßiges Baden mit Shampoo auch Hautkrankheiten entwickeln.

Ausnahme Pfoten

Im Winter mit Schnee bedürfen die Pfoten eines jeden Hundes besondere Aufmerksamkeit. Streusalz und Split sind nicht gut für Hundepfoten. Streusalz ist aggressiv, Split (oder im Sommer auch kleine Steine) können sich zwischen den Pfotenballen festsetzen und Entzündungen hervorrufen. Gegen das Salz hilft klares Wasser, gegen Split und Steine eine genaue Untersuchung (vor allem dann dringend nötig, wenn der Hund sich von selbst zwischen den Pfoten leckt). Den Pfoten tut im Winter auch ein Eincremen mit Vaseline gut. Im Winter ist der Labrador Pflege also etwas mehr Zeit zu widmen.

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Warum ist das Labradorfell wasserabweisend?

Auch wenn es uns heute kaum vorstellbar erscheint, Hunde wurden früher für die Arbeit gezüchtet. Der Labrador Retriever stammte ursprünglich aus Neufundland. Gezüchtet wurde eine robuste und widerstandfähige Hunderasse, die eben auch viel im Wasser unterwegs war, zum Beispiel um Fischern zu helfen. Später kam der Labrador Retriever als Jagdhund zum Einsatz, er sollte erschossene Enten und Gänse aus dem Wasser zurückbringen, daher auch der Beiname Retriever. Und damit sich dann im Fell kein Eis festsetzen konnte, wurde bei der Labrador Retriever Züchtung eben Wert auf ein kurzes und dabei wasserabweisendes Fell gelegt.

Kommt der Labi aus dem Wasser, dann schüttelt er sich dementsprechend. Ganz trocken wird er dabei aber nicht. Ein besonderes Augenmerk sollte man dabei auf die Ohren und auf die Stellen unter den Beinen haben, die schlecht trockenen. Hier sollte man gegebenfalls nachhelfen.

Christina Huber