Gefahren für einen Labrador

Christina Huber

brown short coated dog with black and red leash

Die Liste der möglichen Gefahren gelten für alle Hunde und nicht nur für den Labrador Retriever. Höchstens seine Gefräßigkeit kann ihn zusätzlich in Gefahr bringen. Aber auch andere Vierbeiner nutzen oftmals jede Gelegenheit und bringen sich so in Gefahr.

Gefahren im Alltag für Labrador und alle anderen Hunde

Nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch bei Dir zu Hause lauern einige Gefahren für Labrador und andere Hunde. Damit Du lange Freude an einem gesunden und lebendigen Tier hast, gilt es diese Gefahren schon im Vorhinein so gut es geht auszumerzen. Ein prüfender Blick durch die Wohnung zwischendurch schadet nie, besonders gründlich muss dieser vor Einzug eines Welpen sein, wenn ein Hund zu Besuch kommt oder wenn der Labrador das erste Mal länger alleine bleiben soll.

Gefahren im Haushalt für Hunde

Hunde kauen gerne auf Dingen herum. Das macht der Labrador ebenso wie all seine Artgenossen. Das ist ein natürlicher Instinkt, um die Zähne gesund zu halten. Du solltest in Deinem Haushalt daher genau darauf achten, worauf der Hund kauen könnte. Flaschen mit chemischen Substanzen wie Spülmittel oder Reiniger stellen eine besonders große Gefahr dar. Hier kann Ihr Hund nicht nur Plastikteile verschlucken, sondern sich auch lebensgefährlich mit den Reinigungsmitteln vergiften oder verätzen. Aus diesem Grund solltest Du Deine Putzsachen immer gut wegsperren. Auch Zufallsfunde durch den neugierigen Labrador sollten ausgeschlossen sein. Dasselbe gilt für harte und spitze Gegenstände wie Besteck (insbesondere Messer) aber auch Schlüssel und Ähnliches.

So lange man sich sicher ist, dass der Hund wirklich nichts vom Tisch klaut, sollte man auch Flächen im Auge behalten, die nicht offensichtlich in Schnauzenhöhe sind. Gerade kleinere Hunde springen gerne mal auf den Couchtisch oder über einen Stuhl auf den Esstisch oder die Anrichte. Oder auf die Kommode, auf der vielleicht abgelegter Schmuck wie eine Brosche zum Spielzeug wird.

Schlimmstenfalls können verschluckte Gegenstände nur noch durch eine kostspielige Operation wieder ans Tageslicht befördert werden. Oder noch schlimmer, spitze Gegenstände verletzen den Hund im Inneren so stark, dass er stirbt.

Glücklich schätzen dürfen sich Hundehalter deren Lieblinge nicht dazu neigen, sich Spielzeug einfach selber zu beschaffen. Häufig legt sich der Drang auch nach dem Zahnwechsel. Unser Labrador hat in der Phase fast alles zerkaut, was nicht außer Reichweite war, unsere Wohnzimmermöbel zeugen bis heute davon. Nach dieser Phase und einigen Pfui-Rufen begnügt er sich nun mit seinen Bällen.

Durchnagt oder zerkaut hatte unser Labrador bis dahin aber:

  • Unzählige Flipflops. Und wenige andere Schuhe.
  • Möbelecken.
  • Teppichecken.
  • Knöpfe von den Schränken.
  • Gefundene Holzstücke.
  • Viele 5 Liter Wasserkanister.
  • Netzwerkkabel (aus 10 Meter mache 2×5 Meter).
  • Am Gefährlichsten: Eine Fernbedienung (wegen der Batterien).
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Stromkabel vor Hund schützen

Besonders gefährlich sind Stromkabel. Wer nicht auf das Hausmittel Tabasco zurückgreifen möchte (was auch wieder gefährlich sein kann), kann auf speziellen Kabelschutz für Haustiere bauen. Mit diesen lassen sich Kabel flexibel und geruchlos so einpacken, dass Hund und auch Katzen nicht mit gefährlicher Neugierde an Kabeln spielen und knabbern können.

Auch Steckdosen sollten vor Hunden, insbesondere für Welpen, gesichert werden. Ist ein ausgewachsener Labrador meist noch so groß, dass seine nasse Nase weit über der Steckdose unterwegs ist, ist ein Labrador Welpe schnell mal auf Steckdosenhöhe unterwegs. Hier haben sich Kindersicherungen bewährt.

Für Hunde giftige Lebensmittel

Auch Lebensmittel können Ihrem Hund gefährlich werden. Denn was dem Menschen gut tut, das verträgt Ihr Labrador bzw. Hund deshalb noch lange nicht. Zu den gefährlichsten Lebensmitteln überhaupt gehört natürlich der Alkohol. Er macht Ihr Tier nicht nur betrunken, sondern kann schon in kleinsten Mengen zu Erbrechen, Atemnot und Störungen der Koordination führen. Selbst Koma und Tod sind schon in geringen Mengen Alkohol ernst zu nehmende Gefahren. Lassen Sie Flaschen und Gläser deshalb nie unbeaufsichtigt stehen und wischen Sie Verschüttetes sofort weg. Das gilt übrigens auch für Kaffee, Tee und andere koffeinhaltige Getränke. Koffein erhöht nicht nur den Blutdruck und verengt die Blutgefäße, sondern führt beim Hund auch zu Zittern, Krampfanfällen, einer überdurchschnittlich hohen Körpertemperatur und Herzrhythmusstörungen. Auch Erbrechen und Durchfall gehören zu den Begleiterscheinungen.

Avocados gehören zu den gefährlichen Lebensmitteln

Auch Avocados gehören zu den gefährlichen Lebensmitteln. Die Avocado enthält Persin, ein für Haustiere tödliches Gift. In dieselbe Gefahrenstufe wie Avocados fallen auch Zwiebeln und Knoblauch, die verschiedene giftige Sulfide enthalten. Sie zerstören die roten Blutkörperchen im Körper Ihres Labradors und führen ebenfalls zum Tod. Weintrauben und die daraus hergestellten Rosinen sollten Sie Ihrem Hund ebenfalls nicht füttern. Sie können zu so starkem Durchfall und Erbrechen führen, so stark und anhaltend,  das die Nieren versagen können. Sehr gefährlich ist auch Schokolade. In ihr ist das Purinalkaloid Theobromin enthalten, das bei größeren Mengen zu schweren Vergiftungen führen kann. Das passiert besonders leicht bei Bitter- und Zartbitterschokolade. Ganz abgesehen davon, dass Zucker auch für Hundezähne ungesund ist.

Laktose kann zu Problemen beim erwachsenen Hund führen

Erwachsene Hunde vertragen keine Laktose (Milchzucker) , so wie auch wir Menschen sie häufig als Erwachsene nicht mehr vertragen. Laktose kann zu schwerem Durchfall führen. Aus diesem Grund sollten Sie vorher mit dem Tierarzt abklären, ob und welche Milchprodukte Ihr Hund fressen darf. Hartkäse ist oft kein Problem, ebenso wie der gerne verfütterte Hüttenkäse. Aber lieber vorsichtig beginnen.

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Obwohl manche Hundehalter ihrem Liebling nur rohes Fleisch füttern (Stichwort BARF), solltest Du auch hier vorsichtig sein. Rohes Schweinefleisch ist oft durch das für Menschen harmlose Aujetzky-Virus verseucht, das beim Hund schnell zum Tod führt. Es wird erst durch Kochen abgetötet, so dass Du Schweinefleisch und auch Fisch am besten nicht roh verfüttern sollten.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer für Hunde gefährlicher Lebensmittel. Zum Beispiel sind Walnüsse eigentlich ungefährlich, sie können aber oft von einem für uns ungefährlichen Pilz befallen sein, der für Hunde eben tödlich ist. Vergiftung beim Hund.

Für Hunde gefährliche Pflanzen

Auch im Garten oder beim Spaziergang lauern Gefahren für Ihren Labrador. Es gibt sehr viele Pflanzen, die für Ihren Hund sehr gefährlich sein können. Neben Erbrechen und Bewusstseinsstörungen können Sie oft auch zum Tod führen. Dazu gehören zum Beispiel das Adonisröschen, Buchsbaum und Christrose, Eibe, Eisenhut und Engelstrompete (zwei der giftigsten Pflanzen Europas), Goldregen, Herbstzeitlose, Hundspetersilie, Kirschlorbeer, Lebensbaum, Maiglöckchen, Misteln, Mohn, Nachtschatten, Narzissen und Osterglocken, Oleander, Rhododendron, Rittersporn, Robinie, Schierling, Schwertlilien, Seidelbast, Stechapfel und Stechpalme, Wacholder und die Tollkirsche. Viele dieser Pflanzen blühen oder haben Beeren. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, dann halten Sie sich mit Ihrem Hund also besser grundsätzlich von solchen Pflanzen fern und holen sich so etwas auch nicht in den Garten.

Neben den Wildpflanzen gibt es aber auch noch eine ganze Reihe von Zimmerpflanzen, die für Ihren Hund giftig sind. Dazu gehören Alpenveilchen, Amaryllis, Azalee, Ficus, Christusdorn, Drachenbaum, Flamingoblume, Farn, Gummibaum, Palmenpflanzen, Weihnachtsstern, Wüstenrose und Calla.

Wenn Ihr Hund plötzlich stark erbricht oder sich anderweitig auffällig verhält, sollten Sie unverzüglich zum Tierarzt fahren. Warten Sie nicht auf Besserung, denn neben einer Vergiftung durch Pflanzen oder Lebensmittel ist es gerade in Wohngebieten auch möglich, dass Ihr Hund Rattengift gefressen hat.

Sonstige Gefahren für Hunde

Der Straßenverkehr stellt natürlich immer eine gewisse Gefahr dar. Selbst wenn Ihr Hund ein aufmerksames und gut erzogenes Tier ist, kann es zu Unfällen kommen. Deshalb sollten Sie Ihren Hund im Stadtverkehr immer an der Leine führen und ihn an Ampeln und Zebrastreifen grundsätzlich erst einmal sitzen lassen, ehe es weitergeht. Sollte er Ihnen einmal weglaufen, so ist er es trotzdem gewohnt, an solchen Gefahrenstellen erst einmal anzuhalten. So wird die Gefahr verringert, dass Ihr Hund vor ein Auto läuft.

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Wer mit dem Haustier unterwegs ist, sollte insbesondere im Sommer daran denken, dass das Auto zur tödlichen Falle werden kann. Überhaupt ist das Auto ein gefährlicher Ort. Im Sommer kann ein geparktes Auto zur Hitzefalle werden, ganzjährig jede Vollbremsung einem schlecht gesichertem Haustier den Tod bringen.

Auch wenn Sie in einem ruhigen Wohngebiet leben, sollten Sie Ihren Hund nicht allein durchs Dorf streifen lassen. Er könnte unter ein Auto kommen oder von wohlwollenden Menschen als besitzerlos gehalten und mitgenommen werden. Aus diesem Grund sollten Sie Ihren Hund auch immer chippen lassen. Ein Chip bringt allerdings nur etwas, wenn dieser auch mit der aktuellen Adresse registriert ist. Tasso – Haustiere kostenlos registrieren.

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Natürlich kann auch Übergewicht zu einer gesundheitlichen Gefahr für den Labrador Retriever werden. Zu viele Kilos ist insbesondere gefährlich, wenn eine Erbkrankheit wie Hüftdysplasie vorliegt.

Christina Huber