Welpenabholtag – Der erste Tag mit dem Labrador Welpen

Christina Huber

short-coated brown puppy on white floor

Es ist so weit, der große Welpenabholtag ist gekommen. Zuvor wurde die Wohnung welpensicher gemacht, der Lieblingsteppich in Sicherheit gebracht, der Garten eingezäunt und die Treppe für Welpen unpassierbar gemacht. Aber nun sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Welpe wird abgeholt. Vor dem Einzug des Labrador Welpen. Der große Welpenabholtag ist gekommen. Der erste Tag mit dem neuen Labrador Welpen steht an.

Der Welpenabholtag – einmalig

So wichtig dieser erste Tag für Dich und deine Familie ist: Genießt ihn ohne Freunde und Verwandte, dem Welpen zuliebe.

Die Auswahl des richtigen Welpen-Abholtag

Um viel Zeit mit dem neuen Familienmitglied zu verbringen solltest du darüber nachdenken für die ersten Tage Urlaub zu nehmen. Und gleich den ersten Tag dieses Urlaubs (die nötigen Vorbereitungen kann man ja bereits am Wochenende zuvor abgeschlossen haben) sollte man nutzen um den neuen Labrador nach Hause zu bringen. Wenn das nicht möglich ist, sollte man den Freitag nach der Arbeit oder den Samstagmorgen wählen. So hat man wenigstens das Wochenende, um sich ganz auf den Welpen zu konzentrieren.

Beim Labrador Züchter

Spätestens am Abholtag sollte man den Züchter seines Labradors fragen, ob dieser denn auch die alte Decke des Welpens oder zumindest einen Teil davon mitgeben kann. Dann hat der Labi Welpe in seiner neuen Familie wenigstens noch den vertrauten Geruch bei sich, wenn er seine Wurfgeschwister oder Hundemama vermisst. Die Decke mit dem vertrauten Geruch an seinem neuen Schlafplatz in gänzlich neuer Umgebung beruhigt den Kleinen.

Mitbringsel vom Züchter

Der Züchter sollte mindestens genaue Informationen darüber bereit haben, was und wieviel und wie oft der Welpe gerade zu fressen bekommt. Wichtig ist auch, das genaue Produkt zu erfragen. Die meisten Züchter geben ihrem Welpen auch Futter für die nächsten Tage mit. So muss sich der Welpe erst mal nur an eine neue Umgebung gewöhnen und nicht auch noch gleich an neues Futter oder Futterzeiten. Auch wenn man selbst andere Vorstellungen von der richtigen Ernährung seines Labrador Welpen hat, in den ersten Tagen sollte man den Kleinen nicht mit einer Futterumstellung zusätzlich stressen. Dafür ist bei Bedarf später immer noch Zeit genug.

Außerdem sollte man mindestens auch den Impfpass und einen Kaufvertrag erhalten. Bei einem Labrador Welpen, vor allem, wenn dieser aus einer seriösen Zucht ist, natürlich auch seine entsprechenden Papiere.

Checkliste für das Welpen abholen

Man braucht fürs Welpen abholen: Ein Halsband, eine Leine, Tücher (Küchenrolle) und vielleicht sogar ein Handtuch. Der Züchter will bezahlt werden, also auch Geld. Vielleicht sogar eine Hundetransportbox und man wird sich später richtig ärgern, wenn man keine Kamera mit hatte.

Das sollte man für die Heimfahrt bekommen: Futter oder zumindest Fressempfehlung vom Züchter, Decke mit Geruch seines alten Rudels, der Impfpass, Kaufvertrag, Quittung und bei einem Rassehund wie einem Labrador und bei einem seriösen Züchter weitere Papiere.

Mitnehmen:

  • Halsband (klein)
  • dünne, kurze Welpenleine.
  • Tücher (Küchenrolle), Handtuch, alte Decke (so ein Welpe kann sich bei der Heimfahrt auch übergeben).
  • Geld für den Züchter (falls nicht anders bezahlt).
  • Hundetransportbox.
  • Speicherplatz auf der Kamera.
  • Je nach Streckenlänge: Wasser, Wassernapf.

Vom Züchter bekommen (neben dem Welpen):

  • Futter für die ersten Tage.
  • Futterempfehlung mit Menge und Zeiten.
  • Erinnerungsstück wie alte Decke für den Geruch.
  • Impfpass, Kaufvertrag, Papiere.
See also  Wie lange darf ein Labrador Welpe spazieren gehen? Oder Spielen?

Die Heimfahrt mit dem Welpen

Den Welpen sollte man besser nicht alleine abholen. Idealerweise kommt man mit dem Auto und ist zu Zweit. Dann kann der Welpe die Fahrt nach Hause gleich auf dem Schoß des Beifahrers (dann sogar besser auf der Rückbank) verbringen. Wenn das nicht möglich ist, sollte man sich eine Hundetransportbox (am besten leihen, in diese kleine Welpen große Box wird der Labrador eh nicht lange herein passen) besorgen und diese am besten auf dem Beifahrersitz befestigen. Dann heißt es aber wirklich vorsichtig fahren. Wenn der kleine Welpen jaunert heißt es erst sicheren Halteplatz für das Auto suchen und dann kümmern.

Steht eine längere Autofahrt nach Hause an, sollte man für den Welpen auch Leine und Halsband mit haben, denn dann gilt es auch Pipi-Pausen einzulegen. Und dabei sollte der Vierbeiner besser angeleint sein.

Für die Fahrt sollte man Küchenrolle und alte Handtücher oder Badetücher mit nehmen, denn nicht jeder Welpe ist gleich reisefest und so könnte dem Kleinen auch durchaus von der Autofahrt schlecht werden. Die ideale Gelegenheit also, gleich die neuen alten Welpenspielklamotten auszuprobieren 🙂

Mit dem Welpen im neuen Zuhause

Wer einen Garten hat sollte dem Labrador nach der Ankunft zunächst diesen zeigen. Sehr wahrscheinlich wird der Welpe vor lauter Aufregung nämlich erst einmal eine Pfütze hinterlassen wollen. Danach geht es in die Wohnung, auch hier wird der Welpe neugierig erst einmal versuchen alles in Augenschein zu nehmen. Man sollte jetzt natürlich auch ein wenig Rücksicht nehmen und allen sollte klar sein: Der Welpe ist gekommen um zu bleiben. Daher muss er nun nicht ständig zwangsbeknuddelt, hoch gehoben, durch die Gegen getragen werden etc. Man sollte ihm Zeit lassen, selbst Eindrücke zu sammeln. Hochheben etc. ist natürlich dennoch erlaubt, aber ruhig sollte es zu gehen und man sollte dem Kleinen, der sicherlich seine alte Wurfbox und Umgebung vermisst, nicht überfordern. Und die Willkommen-Party mit allen Freunden muss auch nicht am ersten Wochenende stattfinden.

Zeitungsklo

Wer nicht im Erdgeschoss wohnt und oder es etwas weiter zur ersten Möglichkeit hat, an der der Welpe zukünftig Pipi machen kann, kann auch ein Zeitungsklo installieren. An einer gut zugänglichen Stelle, die aber dennoch natürlich nicht am Verkehrsknotenpunkt der Wohnung liegen sollte, kann großflächig eine dicke Zeitungsschicht ausgelegt werden. Sobald der kleine Welpe anfängt suchend mit der Nase am Boden umherzulaufen, sollte der Kleine zu diesem Not-Pipi-Platz gebracht werden. Am besten ist, man verwendet dann bereits das gewünschte Wort, zum Beispiel mach Pipi, dann hat man es später deutlich leichter. Schief gehen wird aber noch genug.

Irgendwann hat man aber auch einen guten Blick dafür, wann es so weit ist. Und kann mit einer entsprechenden Sprinteinlage mit Welpen Schnappen meist Schlimmeres verhindern 🙂

Schlafplatz für den Welpen

So ein Welpe wird manchmal sehr sehr schnell müde. Nicht immer wird er es dabei bis zu seinem Schlafplatz schaffen, aber er sollte dennoch von Anfang an ein festes Plätzchen für sich haben. Wenn er dort schläft, sollte man ihn auch in Ruhe lassen und nicht stören. Da Labrador Welpen ja wirklich durchaus kleiner sind als Wochen, Monate später, muss es auch noch nicht das endgültige Bett für den Mitbewohner sein. Es reicht eine kleine Kiste oder ein stabiler Karton (beides natürlich sauber und ohne Gefahren wie Nägel oder Heftklammern, immer daran denken, der Welpe wird seine Zähne auch ausprobieren wollen), beides jeweils schön gepolstert mit kuschliger Decke. Hat der Züchter wirklich ein Stück altes Decke mitgegeben, sollte der Welpe diese natürlich nun dort finden. Auch wenn der Welpe eingenickt ist, das kann auch mitten beim Spielen passiert sein, sollte man ihn nun in den ersten Tagen aber nicht alleine lassen sondern mindestens in Hör- besser aber Sichtweite bleiben. Nicht dass sich der Kleine erschreckt und verlassen fühlt, wenn er plötzlich aufwacht.

See also  Die ersten Tage mit dem Labrador Welpen

Erste Nacht mit dem Welpen

Wer genug Platz im Schlafzimmer hat, sollte überlegen, ob er nicht direkt neben dem Bett eine Kiste stellen kann, die groß genug ist, in den nächsten zwei, drei Wochen als Schlafplatz zu dienen, und hoch genug, das der Welpe nicht heraus kann. Nachts wird der Welpe dann mit seiner Decke umquartiert, so hat er seine neuen Menschen in beruhigender Nähe und man bekommt hoffentlich mit, wenn der Welpe unruhig wird, was ein deutliches Zeichen ist, dass er mal Pipi muss.

Wir haben uns gleich zwei solcher transparenter Kisten angeschafft. Eine diente nachts als Welpenschlafplatz und es hat wirklich gut geklappt mit dem Nachts geweckt werden. Zugleich konnte man auch einschlafen und dabei den Labrador ein wenig kraulen. Die zweite Box kam zum Einsatz als Badewanne, wenn der Welpe sich fürchterlich schmutzig gemacht hat und im trockenen Zustand auch dann, wenn man dem Kleinen nicht die erforderliche Aufmerksamkeit schenken konnte, aber ihn sicher verwahrt haben wollte.

Nein, er wurde jetzt nicht für Stunden eingesperrt, aber Welpen sind in den ersten Tagen anstrengend und da möchten Herrchen und Frauchen auch mal was vernünftiges Essen. Also wurde der Kleine in den ersten zehn Tagen immer für ca. 20 Minuten dann in der Küche in der Box geparkt und hat gespannt zugeguckt wie Kochen funktioniert. Zum Einsatz kam die Box auch, wenn man mal in Ruhe duschen wollte und alleine mit dem neuem Hausbewohner war. Dann kam die Box eben in den Eingang zum Bad. Eine Alternative zu einer solchen Box ist sicherlich auch ein eigener Welpenauslauf in der Wohnung.

Erste Welpen Fütterung

Idealerweise hat man das vertraute Futter parat und weiß, wann der Welpe bisher gefüttert wurde. Labrador Welpen sollten in den ersten Wochen mindestens drei Mal, besser sogar vier Mal am Tag gefüttert werden. In den ersten Tagen sollte man die gewohnten Fütterungszeiten auch beibehalten (natürlich nur wenn möglich, hat man den Welpen gerade abgeholt, ist er vor wenigen Minuten erst eingezogen und schnüffelt noch freudig herum, sollte man ihn jetzt nicht gerade das Fressen vor die Nase stellen, auch wenn eben gerade nach Zeitplan Fütterungszeit wäre).

Futter ist natürlich ideal, um den neuen Hausbewohner gleich mit seinem Namen zu locken. Und da man ja später auch möchte, dass der Hund abrufbar ist, sollte man das ganze gleich mit einem entsprechendem Kommando wie Komm verknüpfen.

Nach dem Fressen steht natürlich wieder Sport an. Nicht für den Welpen, sondern für das neue Herrchen oder Frauchen: Hund nehmen und zu seinen Löseplatz bringen. Denn meist heißt es erst Fressen und dann Pipimachen. Später, wenn der Welpe schon besser darin ist, seine Körperfunktionen zu kontrollieren, darf er dazu natürlich auch seine eigenen vier Pfoten benutzen.

See also  Wie gewöhne ich meinem Labrador Welpen das Beißen ab?

Gesunde Ernährung für den Labrador wichtig | Rassegerechte Ernährung.

Nickerchen für den Welpen

Nach dem Essen (und der kleinen Pipi-Runde) soll der Welpe ruhen. Selbst wenn er spielen möchte, sollte man ihn dann bremsen und seine Spielaufforderungen konsequent ignorieren. Dann gewöhnt sich der Welpe auch gleich an den Ablauf Fressen und Pause. Denn Labradore gehören zu den großen Hunden und diese sind anfällig für die berüchtigte Magendrehung. Eine Ursache kann eben große körperliche Aktivität nach dem Fressen sein und die gilt es daher zu vermeiden.

Wann man seinen Labrador Welpen in Ruhe lassen soll

Auch ein Welpe braucht ein wenig Zeit für sich. Schläft der Kleine, sollte man ihn möglichst nicht wecken. Vor allem nicht, wenn er sichtbar träumt, denn dann werden die Erlebnisse des Tages verarbeitet. Das ist sehr wichtig für seine Entwicklung. Auch fressen lassen sollte man ihn in Ruhe.

Erste Erziehung des kleinen Labrador Retriever

Natürlich sollte man für den Kleinen am Anfang auch das eine oder andere Spielzeug parat haben. Sonst wird er sich spätestens dann, wenn er die Wohnung soweit erkundet hat, selbst etwas suchen. Wenn man selbst mit ihm spielt, sollte man ihm gleich beibringen, dass Menschenhaut eben etwas empfindlicher ist (Wie gewöhne ich meinem Welpen das Beißen ab?). Und natürlich ist es süß, wenn so ein Welpe an einem hochspringt. Wenn aus dem Labrador Retriever Welpe aber ein Junghund geworden ist und 20 Kilogramm auf die Waage bringt oder man gerade die Pfützen der Welt erkundet hat, ist es nicht mehr ganz so niedlich. Also kann man von Anfang an schon mal darauf achten, dass der Welpe nicht die von ihm gewünschte Aufmerksamkeit bekommt, wenn er hoch springt, sondern erst und nur, wenn alle vier Pfoten auf dem Boden sind.

Christina Huber