Die ersten Tage mit dem Labrador Welpen

Christina Huber

white short coated dog on white wooden fence during daytime

Die ersten Tage mit Labrador Welpe in seinem neuen zu Hause. Nicht nur für die Menschen eine Umstellung. Auch der Welpe muss sich an Dich und seine neue Umgebung erst gewöhnen.

Erste Tage mit dem Labrador Welpen

Nach dem der Labrador Welpen nun den Abholtag gut überstanden hat und sich die erste Aufregung in seiner neuen Familie gelegt hat, geht es um die ersten 30 Tage in seinem neuen Heim. Die Eingewöhnungsphase, in der man doch langsam zum Alltag übergehen sollte – sich und dem kleinen Labrador Retriever zuliebe.

Welpen selbst leben sich recht schnell in ihre neue Familie ein. Wenn man dem Labrador Welpen in seinem neuen Zuhause in den ersten Tagen bereits genug Zeit und Aufmerksamkeit gibt, dann dauert es auch nicht lange, bis er sich vollständig auf sein neues Zuhause und sein neues Rudel eingestellt hat.

Die erste Nacht für den Welpen

Gestern lag er noch mit Mutter und Wurfgeschwistern in seiner Wurfkiste, dann kam der aufregende Abholtag und nun steht für den kleinen Welpen die erste Nacht in seinem neuen Zuhause an. Die ersten Nächte, vor allem so lange der Kleine noch nicht stubenrein ist und eine Chance braucht sich nachts melden zu können, wenn es drückt, sollte der Welpe in einer Kiste neben dem Bett seines neuen Halters verbringen.

Die Kiste sollte natürlich groß genug sein, dass der Welpe gut drin schlafen kann und das auch nach den ersten Wachstumsschüben in den nächsten Tagen. Gut gepolstert sollte sie natürlich auch sein und wenn sie so steht, dass man dem Welpen zum Einschlafen noch ein wenig Körperkontakt geben kann und seinem Labrador die Ohren krault, ist es fast schon ideal.

Wo schläft der Labrador Nachwuchs?

Wer auch nichts gegen Hund im Bett in späteren Zeiten hat, kann den Labrador Welpen natürlich auch bei sich schlafen lassen (dafür sollte der eigene Schlafplatz natürlich groß genug sein). Mehr Körperkontakt geht kaum, und in diesem Fall merkt sogar der tiefste Schläfer wohl recht schnell, wenn der Kleine Bedürfnisse hat. In der Regel beschmutzen Hunde ihre Schlafplätze nicht, wenn man also wach wird, besteht keine Gefahr, dass das Bett zum Welpen Pipiplatz wird, eben so wenig wie die Box. Wenn man denn dann schnell genug ist, wenn es um das nach draußen gehen geht.

Darf der Welpe im Bett schlafen?

Wer den Hund in Bett schlafen lässt, weil er noch ein süßer kleiner Welpen ist, sollte sich aber im Klaren sein, dass der Hund nicht verstehen wird, dass er nicht ins Bett darf, wenn er groß ist. Oder das er vielleicht nur ins Bett ist, wenn wir ihn für sauber genug erachten. Die Entscheidung fürs Bett oder gegen das Bett ist also eine, die mit einiger Konsequenz verfolgt werden muss. Wobei sich der Hund schneller daran gewöhnt, doch ins Bett gelassen zu werden als eben nicht mehr hinein zu dürfen.

Über die Frage, ob ein Hund nun im Bett schlafen darf oder nicht, gibt es genau zwei verschiedene Meinungen. Er darf oder er darf eben nicht. Menschen aus der Er-Darf-Fraktion können aber auch recht schnell Anhänger der Er-darf-Nicht-Fraktion werden, meist tritt der Sinneswandel dann ein, wenn der Hund Flöhe hatte und man merkt, dass Flöhe alles andere als wirtstreu sind. Ansonsten sollte man sich das selbst überlegen, ob man mit zusätzlichen Haaren leben kann und sich eben auch vor Augen führen, wo so ein Hund am Tag so rumläuft. Und dann für sich entscheiden.

Ausgehfertig schlafen gehen – Welpen haben Nachts nicht viel Zeit

Wenn der Welpe dann in der Nacht unruhig wird, heißt es aber immer Schuhe an und los mit dem Fellbündel. Entweder zum Zeitungsklo oder gleich raus an einen nahegelegenen Platz, zum Beispiel im Garten oder Vorgarten.

Wer nicht auf die Notlösung mit dem Zeitungsklo zurückgreifen muss und daher mit seinem Labrador Welpen des Nächtens nun ab und an nach draußen muss, sollte sich gleich praktisch gekleidet ins Bett legen. Das kann ein Schlafanzug sein, mit dem man sich auch für einige Minuten auf die Straße traut oder eben auch ein bequemer Jogginganzug. Und je nach Witterungslage gleich die Regenjacke bereit halten.

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Straßentaugliche Schuhe gehören natürlich auch neben das Bett, und in der kalten Jahreszeit sollte man entweder gleich mit Socken schlafen oder diese ebenfalls gleich in Reichweite deponieren.

Denn wenn der Welpe unruhig wird, dann heißt es schnell sein. Aufstehen und in Ruhe fertig machen ist nicht. Aufstehen, Hunde schnappen und im Eilschritt nach draußen heißt dann die Devise.

Welpen aus dem Schlafzimmer verbannen

Wer nicht möchte, dass der Welpe im Schlafzimmer schläft, den stehen harte erste Nächte bevor. Der Welpe ist an das Alleinsein einfach noch nicht gewohnt. Als Hund ist der Labrador dazu noch ein Rudeltier, allein sein geht da natürlich gar nicht. Daher wird er jaunern und weinen, weil er die Geborgenheit des Rudels vermisst. Eine harte Belastung für die Nerven seiner ganzen neuen Familie und vielleicht sogar der Nachbarn. Es gibt noch einen weiteren Nachteil, das gegen das Alleinlassen des Welpen in der Nacht in der ersten Zeit spricht: Wenn er raus muss und unruhig wird, wird man es nicht mitbekommen. Rechtzeitig nach draußen bringen, entfällt damit völlig und der nächste Tag beginnt nicht entspannt mit einer kleinen Runde, sondern mit putzen.

Die ersten Tage sollte der Welpe wirklich im Schlafzimmer verbringen. Oder man zieht selbst für die ersten Tage an den zukünftigen Schlafplatz des Kleinen. Das kann sogar die bessere Lösung sein, so muss sich der Welpe später nur an die Abwesenheit seines Menschen gewöhnen, nicht an einen neuen Schlafplatz.

Welpen knabbern gerne

Natürlich hat man die Wohnung vor dem Einzug des neuen kleinen Mitbewohners welpensicher gemacht. Eigentlich. In den ersten Tagen, wenn der kleine Vierbeiner auf Erkundung geht und das macht er besonders gerne eben auch mit seinen kleinen scharfen Milchzähnen, wird man selbst überrascht sein, auf was für Ideen so ein kleines Hundeköpfchen kommen kann. In den ersten paar Tagen, sollte man den Forscherdrang des kleinen auch gut beobachten und mit einem Nein notfalls dazwischen gehen, wenn der Kleine die Zähne nicht an seinem Spielzeug sondern beispielsweise an den Möbeln austobt. Und natürlich sollte man die Beobachtungen nutzen und gegeben falls beim Thema welpensicher nacharbeiten. Nein wird jedenfalls in der nächsten Zeit ein häufig gesprochenes Wort sein. Aber bitte den Welpen nicht einfach anschreien. Ein ruhiges bestimmt ausgesprochenes Nein sollte ausreichen und zwar ohne den Namen des Kleinen zu benutzen. Sein Name ist für positive Erlebnisse wie Fressen vorbehalten. Gefahren für einen Labrador Retriever.

Welpenauslauf in der Wohnung

Wer seinen Welpen nicht ständig im Auge behalten kann, ihn aber dann nicht unkontrolliert durch die Wohnung stromern lassen möchte, sollte über einen kleinen Welpenlaufstall nachdenken. Entweder eine fertige Lösung oder man teilt einen Bereich zum Beispiel im Wohnzimmer oder seinem Arbeitszimmer ab. Der Welpenauslauf ist aber nicht dazu gedacht, aus Bequemlichkeit ständig den Welpen darin zu parken, sondern eben, wenn man mal etwas anderes machen muss.

Soziale Kontakte Andere Hunde zum spielen

Desto früher man damit anfängt, desto besser, der regelmäßige Kontakt mit anderen Hunden. So kann auch der Welpe Kontakt zu seinen Artgenossen halten, sich normal entwickeln und weiß sich später unter anderen Hunden sichern und vor allem friedfertig zu bewegen. Da man einen Welpen noch viel nachsieht und er auch noch von den anderen Hundehaltern als süß und niedlich angesehen wird, ist es auch einfacher so Kontakt aufzunehmen, als später dann mit einem ausgewachsenen Labrador um die Ecke zu kommen, dem vielleicht alleine durch seine Größe oder falsche Farbe Misstrauen entgegen schlägt.

Aber auch mit Welpe sollte man die potentiellen Spielkameraden vorher in Augenschein nehmen und nicht unbedingt alles glauben, was deren Halter sagt. Den auf den sog. Welpenschutz sollte man nicht bauen. Nicht alle Hunde sind eben freundlich und da kann es zu Raufereien und Keilereien kommen, denen der Welpe noch nicht gewachsen ist. Und so ein Welpe kann eben auch erwachsene Hunde fürchterlich nerven und zur Weißglut bringen.

Konzentration auf die Hunde

Ein guter Plan kann sein, jemanden zu finden, dessen Hund bereits Erfahrung mit Welpen hat und dessen Hund vor allem auch gut an andere Hunde gewöhnt ist und mit diesen friedfertig umgeht. Und die erste Begegnung sollte nicht ausufern, sondern eben eher ein kurzes Beschnuppern sein. Am nächsten Tag kann man die Begegnung, wenn es gut gelaufen ist, dann ausweiten. Man bekommt auch einen Blick dafür, wann es für den Kleinen zu viel wird. Sich hinstellen, ein gemütliches Schwätzchen mit dem oder den anderen Hundehaltern führen, ist in der ersten Welpenzeit auch nicht. Man sollte immer die Situation im Blick behalten und das Verhalten aller beteiligter Hunde lesen. So lernt man am schnellsten, wann der eigene Welpen zu aufmüpfig wird oder Angst bekommt und man ihn ruhig aus der Situation holen kann.

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Labrador Welpe mit großem anderen Hund.

Wenn man dann die ersten Erfahrungen mit dem gut gelaunten Nachbarshund gesammelt hat, kann man daran gehen, und anderen Hunden begegnen. Bitte immer ernst nehmen, was deren Halter sagt. Zwar halten sehr viele Hundehalter ihren eigenen Hund für einen zweiten Gandhi (was aber sehr oft eben nicht stimmt), aber es gibt eben auch Hundehalter, die ihren Hund selbst gut und realistisch einschätzen können. Möchten diese nicht, dass ihr Hund mit dem Welpen spielt, sollte man das unbedingt akzeptieren und nicht mit Argumenten wie, aber der ist doch noch süß und der hat noch Welpenschutz kommen.

Impfschutz wird noch aufgebaut

Neben unfreundlichen Hundeartgenossen gibt es noch eine weitere Gefahr. Welpen haben noch keinen umfassenden Impfschutz. Sind also anfälliger für Krankheiten. Es gibt daher natürlich die Gefahr, dass er krank werden könnte. Diese ist aber, vor allem, wenn es sich bei seinen Spielkameraden um gut geimpfte Tiere handelt, nicht so groß, als das man ihn den Kontakt zu seinen Artgenossen vorenthalten sollte. Diesen Kontakt braucht er unbedingt, um ein gutes Sozialverhalten zu lernen. Gut wäre aber, wenn das Spielen bzw. der Kontakt nicht gerade in der größten Schlammwüste stattfindet. Der Kontakt zu anderen Hunden ist aber immens wichtig. Nur hier kann der Welpe seine Kräfte messen, seine Grenzen kennen lernen und vor allem wichtige Hundemanieren lernen.

Welpen dürfen nicht zu viel spielen

Es gibt Welpen, die einfach einschlafen, wenn sie genug oder zu viel gespielt haben. Und es gibt Welpen, die werden so aufgedreht, dass sie gar nicht merken, dass sie drüber sind und total erschöpft. Gerade bei Labrador Retrievern sollte man aber eben wegen ihrer Neigung zu Gelenkproblemen aufpassen was und wie lange gespielt wird und, um das Ganze noch ein wenig schwieriger zu gestalten, ohne der Spaßverderber des Rudels zu werden. Für Labrador Welpen bzw. junge Hunde jeder großen Hunderasse gilt die Faustregel pro Lebensmonat fünf Minuten spielen und toben und danach sollte sich der Hund vollständig erholen können. Ist der Labrador Welpe gerade frisch eingezogen und damit neun oder zehn Wochen alt, dann stehen eben am Anfang auch nur zehn bis fünfzehn Minuten Zeit zum Toben zur Verfügung. Das hat immerhin den guten Nebeneffekt, dass man sich als Herrchen oder Frauchen auch wirklich die Zeit nehmen kann und sollte, in dieser Zeit seinen Hund gut zu beobachten, auch wenn er eben mit anderen Hunden spielt. Und auch wenn der eigene Welpe nach zehn Minuten mitnichten einsehen kann, dass das schöne Spiel mit seinen neuen Kumpels nun zu Ende ist, es ist eben zu Ende und man bringt seinen Kleinen am besten möglichst außer Sichtweite und lenkt ihn noch mit einem eigenen Spiel oder einem Spielzeug ab.

Nicht nach dem Fressen spielen

Zu viel soll ein Labrador Welpen nicht spielen, und auch nicht immer. Seinem Labi Welpen sollte man gleich antrainieren, dass nach dem Fressen es zwar noch mal rausgeht, um sich zu erleichtern, spätestens danach aber Pause und ausruhen angesagt ist. Mit vollem Magen sollte sich ein Labrador niemals überanstrengen, da dann die Gefahr einer gefährlichen Magendrehung droht. Daher sollte man seinem kleinen Hund bereits beibringen, das nach dem Essen erst mal nicht getobt und gespielt wird.

Der Welpe will die Welt erkunden

Der erste Tag ist für so ein Labrador Welpe sehr aufregend. Für Herrchen und Frauchen aber auch. Vom späteren geregelten Tagesablauf mit Labrador bist du in den ersten Tagen, Wochen und sogar Monaten weit entfernt. Mindestens bis der Nachwuchs-Labrador stubenrein ist.

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Ein Welpe muss am Anfang natürlich recht häufig raus. Schon weil die Blase drückt. Aber auch weil er einfach als Hundekind die Welt erkunden will und auch muss. Aber wie beim Spielen selbst gilt: Nicht zu viel laufen. Lange Wanderungen müssen warten, bis aus dem Welpen zumindest ein Junghund geworden ist.

Geeignetes Welpen Spielzeug

Hat der Welpe kein Spielzeug, wird er sich welches suchen. Und er wird Dinge zu Spielzeug ernennen, die eigentlich für etwas anderes nützlich waren. Zum Beispiel um die Füße seines Besitzers vor Witterungseinflüssen oder einfach nur vor Kälte zu schützen. Ein konsequentes Nein beim Ertappen hilft und natürlich das Angebot an eigenem Spielzeug. Das kann ein Wurfring sein, ein Stück fester Stoff für Zerrspiele (mein erster Hund lief die ersten Wochen immer mit einem Handtuch durch die Gegend, man konnte so immer mal ein kleines Spiel einlegen, das Spielzeug trug er ja mit Begeisterung immer mit). Wichtig ist, dass das Spielzeug welpengerecht ist. Es darf also nicht in Einzelteile zerlegbar sein, das dann in seinem Hals stecken bleibt. Die Gefahr besteht zum Beispiel bei Vollgummibällen oder auch bei Tennisbällen, die von kleinen spitzen Welpenzähnen ruck zuck ausgezogen werden.

Welpen schlafen viel

Schon ein ausgewachsener Hund benötigt seine Ruhephasen und schläft mehr als die Hälfte des Tages. Ein Labrador Welpe schläft 20 bis 22 Stunden am Tag und Du solltest ihn keinesfalls wecken, wenn er tief und mit Träumen schläft. In dieser Zeit verarbeitet er das, was er am Tag erlebt und hoffentlich auch gelernt hat.

Mit dem Welpen reden

Es gibt Hundebücher, die empfehlen nicht ständig mit dem Welpen zu reden. Ein Hund könne dann irgendwann gar nicht mehr unterscheiden, ob man nur einfach mit ihm labert (flapsig ausgedrückt) oder ob man nun wirklich etwas will. Der ständige Redefluss würde verhindern, dass man wenn es wichtig ist, dem Hund auch wirklich vermitteln kann, das es wichtig ist.

Eine gute Unterhaltung schadet aber nicht. Was man aber vermeiden sollte, ist, ständig ohne wirklichen Grund, den Namen des Hundes zu verwenden. Wenn man möchte, dass der Welpe irgendwann beim rufen seines Namens in Verbindung mit komm angewetzt kommt, sollte man nicht den Namen verwenden, nur um dem kleinen Hausbewohner mitzuteilen, dass gerade schönes Wetter ist.

Aber man kann dem Kleinen schon wesentliche Dinge beibringen. Was ist ein Ball, was bedeutet Spazieren gehen etc. Die Grundlagen für die Sauberkeit.

Das Wichtigste in der ersten Zeit mit deinem Labi-Welpen:

Das Wichtigste im Umgang mit dem Labrador Retriever Welpen und jedem anderem Hundewelpen ist aber: Geduld, Zeit, Aufmerksamkeit und durchaus schon erstes konsequentes Handeln.

Christina Huber